Ägypten: Respekt vor dem Hotelpersonal

Ägypten: Respekt vor dem Hotelpersonal
Der Österreicher Ingolf Kusternig ist gemeinsam mit seiner Familie in Ägypten gestrandet.

In unserer neuen Serie "E-Mail aus..." berichten Österreicherinnen und Österreicher aus aller Welt davon, wie sie die Corona-Krise wahrnehmen - und wie sie zurück nach Hause kommen.

Am 7. März flogen meine Familie und ich mit freudiger Erwartung nach Marsa Alam, wo wir unseren Urlaub in einem Resort am Roten Meer verbringen wollten. Es gab nur die für Ägypten seit langem bestehende Teilreisewarnung, doch nach der Landung wurde bei jedem Reisenden Fieber gemessen.

Ein paar Tage nach unserer Ankunft gab es erste Gerüchte, dass Ägypten die Flughäfen schließen will und dass, wenn nur ein Gast erkrankt, ganze Hotels unter Quarantäne gestellt werden. Das wurde schnell Realität. Nach einer Woche verschärfte sich die Situation täglich.

Zuerst Reisewarnung Stufe 4, dann täglich verpflichtendes Fiebermessen, dann die Info, dass Ägypten alle Flughäfen sperrt. Gleichzeitig begann das Hotel Personal abzubauen, täglich reduzierte sich die Urlauberzahl.

"Genießen Sie inzwischen den Urlaub"

Offizielle Informationen waren kaum zu kriegen, das Außenamt riet allerdings, das Land so schnell wie möglich zu verlassen. Hotel und die Reiseveranstalter versicherten uns, sich um unsere Rückholung zu kümmern, aber niemand konnte sagen, wann das sein würde. Wir sollten uns für eine kurzfristige Abreise bereit halten und inzwischen den Urlaub genießen.

Bis Donnerstag waren fast alle deutschen Gäste abgereist, nur wir blieben im Ungewissen. Dann versicherte uns endlich der Botschafter in Kairo, dass wir mit dem Flieger nach Frankfurt und von dort per Bahn nach Wien fahren können.

Wir haben größten Respekt vor dem verbliebenen Hotelpersonal, welches den Betrieb in dieser angespannten Situation stets mit Humor aufrechterhalten hat. Und wir werden diesmal beim Heimflug sicher keine Flugangst haben.

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