Die ersten Etiketten werden aber erst ab 2026 auf den Weinflaschen und Co. zu finden sein - so lange sollen die Alkoholproduzenten und Händler noch Zeit haben, um sich umzustellen.
"Ich begrüße, dass wir das erste Land der Welt sind, das diesen Schritt setzt", sagte Irlands Gesundheitsminister Stephen Donnelly nach Unterzeichnung des Gesetzes. "Ich freue mich darauf, dass andere Länder unserem Beispiel folgen werden."
Doch davon kann keine Rede sein - im Gegenteil. Ein Sturm der Entrüstung hat sich erhoben, aus nahezu allen weinproduzierenden Ländern.
Allen voran empört sich Italien, doch Frankreich, Spanien, Weinbauern und Alkoholexporteure ziehen mit: Die EU-Kommission solle gegen Irland ein Vertragsverletzungsverfahren einleiten, lautet ihre Forderung. Insgesamt 13 EU-Staaten legen sich gegen Irlands Vorgehen quer.Der Vorwurf: Irland breche EU-Gesetze, indem es den freien Handel eigenmächtig einschränke.
Doch die Regierung in Dublin verteidigt sich: Sie habe die Kommission in Brüssel von ihrem Vorhaben informiert - und die habe keinen Einspruch dagegen erhoben. Irland sieht sich also im Recht - und die Guiness-liebende Nation wird ihre alkoholliebenden Bürger mit abschreckenden Etiketten warnen.
Österreichs Winzer regt die irische Alkoholwarnung hingegen kaum auf. Die Exporte auf die grüne Insel sind minimal.
Keine Etiketten beim Export
Apropos Guiness: Beim Export des beliebten irischen Biers oder des Whiskeys gibt es keine warnende Etiketten - das würde tatsächlich gegen EU-Gesetze verstoßen. Nur auf der eigenen Insel sollen die Iren gewarnt werden.
Aber auch andere Ländern rüsten zum Protest: Neuseeland, die USA, Australien und Chile, alles Lieferanten hervorragender Weine, wollen ihre Flaschen nicht mit abschreckenden Warnungen versehen. Sie alle wollen die Welthandelsorganisation WTO anrufen. Die WTO wird am 21. Juni dazu Stellung nehmen.
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