Biden bei D-Day-Feier: "Demokratie gefährdeter als je zuvor seit Zweitem Weltkrieg"

Biden bei D-Day-Feier: "Demokratie gefährdeter als je zuvor seit Zweitem Weltkrieg"
80 Jahre D-Day: Heute findet die große Gedenkfeier zur Landung der Alliierten 1944 in der Normandie statt. Mit dabei: Biden, Macron und Selenskij, Putin wurde ausgeladen.

Westliche Staats- und Regierungschefs haben beim Gedenken zum 80. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie auch an die Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine erinnert. US-Präsident Joe Biden sagte am Donnerstag in Colleville-sur-Mer, die Demokratie sei "gefährdeter als jemals zuvor seit Ende des Zweiten Weltkriegs". Am 6. Juni 1944 hatte die Landung der alliierten Truppen ("D-Day") die Westfront gegen Nazi-Deutschland eröffnet.

Die USA und die NATO würden sich nach den Worten Bidens nicht der Krise in der Ukraine entziehen. Die Ukraine, die sich im Krieg mit Russland befindet, sei von einem "Tyrannen" überfallen worden, der auf Herrschaft aus sei, sagte der US-Präsident.

Biden bei D-Day-Feier: "Demokratie gefährdeter als je zuvor seit Zweitem Weltkrieg"

Biden bei D-Day-Feier: "Demokratie gefährdeter als je zuvor seit Zweitem Weltkrieg"

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Biden bei D-Day-Feier: "Demokratie gefährdeter als je zuvor seit Zweitem Weltkrieg"

Biden bei D-Day-Feier: "Demokratie gefährdeter als je zuvor seit Zweitem Weltkrieg"

Biden bei D-Day-Feier: "Demokratie gefährdeter als je zuvor seit Zweitem Weltkrieg"

British commemorative ceremony for 80th anniversary of D-Day at Ver-sur-Mer

Am 6. Juni 1944 waren die Soldaten der Alliierten an den Stränden der Normandie gelandet. Der D-Day markierte den Auftakt der Befreiung Europas vom nationalsozialistischen Deutschland von Westen her. Er steht aber auch für ein unmenschliches Blutvergießen, Zehntausende Tote und Verwundete. Zur Streitmacht der Alliierten gehörten damals vor allem US-Amerikaner, Briten, Kanadier, Polen und Franzosen. Etwa 3.100 Landungsboote mit mehr als 150.000 Soldaten machten sich auf den Weg nach Nordfrankreich. Das Gedenken wird am Strand von Saint-Laurent-sur-Mer am sogenannten Omaha Beach organisiert.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron dankte den anwesenden Veteranen. "Sie haben alles verlassen und alle Risiken für unsere Unabhängigkeit, für unsere Freiheit auf sich genommen. Das werden wir nicht vergessen", sagte Macron in Anwesenheit von Biden und rund 170 Veteranen. "Die freie Welt brauchte jeden von Ihnen und Sie sind gekommen", sagte der Präsident. "An unserer Seite haben Sie diesen Krieg geführt und wir haben ihn gewonnen."

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 als "Tag der Befreiung" für Frankreich, viele andere besetzte Länder Europas, aber auch für Deutschland gewürdigt. Das Datum markiere "den Anfang vom Ende des menschenverachtenden Systems des Nationalsozialismus, von dessen Rassenwahn und Militarismus, von Vernichtungswillen und imperialistischen Fantasien", schrieb er am Donnerstag in einem Gastbeitrag für die französische Zeitung Ouest-France.

Auch Scholz für verstärkte europäische Verteidigung

Mit Blick auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine forderte Scholz verstärkte europäische Verteidigungsanstrengungen. "Für mich ist klar: Europa wird in Zukunft noch mehr Verantwortung übernehmen." Ein wirtschaftlich, militärisch und gesellschaftlich starkes Europa sei nötig, um den Frieden zu bewahren. Für Deutschland und seine Partner sei klar, dass der "brutale russische Imperialismus" keinen Erfolg haben dürfe. "Und er wird keinen Erfolg haben, weil wir die Ukraine weiter in ihrem heldenhaften Abwehrkampf unterstützen, solange es nötig ist."

Macron zeichnete elf hochbetagte US-Veteranen für ihren damaligen Einsatz als Ritter der Ehrenlegion aus. Wenn eben möglich, standen die in Rollstühlen sitzenden Männer auf, um die hohe Auszeichnung entgegenzunehmen. "Sie sind hierhergekommen, also sind Sie für immer zu Hause, auf dem Boden Frankreichs, und wir vergessen nicht", sagte Macron. Auch Präsident Biden schüttelte den Veteranen die Hand. Zuvor hatte Macron bei einer Zeremonie auf dem britischen Soldatenfriedhof in Ver-sur-Mer die hohe Auszeichnung ebenfalls an die britische Veteranin Christian Lamb verliehen, die maßgeblich an der Planung der Landungsoperation an der nordfranzösischen Küste im Zweiten Weltkrieg beteiligt war.

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Britain commemorates D-Day 80th anniversary at Normandy Memorial

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Biden bei D-Day-Feier: "Demokratie gefährdeter als je zuvor seit Zweitem Weltkrieg"

Biden bei D-Day-Feier: "Demokratie gefährdeter als je zuvor seit Zweitem Weltkrieg"

Biden bei D-Day-Feier: "Demokratie gefährdeter als je zuvor seit Zweitem Weltkrieg"

Charles: "Müssen zusammenstehen gegen Tyrannei"

Frankreichs Premierminister Gabriel Attal würdigte die damaligen alliierten Soldaten als Helden. "Unsere Dankbarkeit ist ewig", sagte Attal am Donnerstag bei einer kanadischen Gedenkfeier in Courseulles-Sur-Mer. "Niemals wird Frankreich diejenigen vergessen, die für es gefallen sind." Die Veteranen nannte er "Helden", "Figuren des Muts" und "Gesichter der Freiheit". Er versprach, das Gedenken an sie und ihre gefallenen Kameraden wachzuhalten. Der 35 Jahre alte Attal sagte weiter, er gehöre zu einer Generation, die ohne Krieg aufgewachsen sei, die manchmal vergesse, wie brüchig Demokratie und Freiheit seien.

Der britische König Charles III. würdigte ebenfalls den Einsatz der alliierten Soldaten am D-Day vor 80 Jahren. "Sehr viele von ihnen kamen nie nach Hause. Sie verloren ihr Leben an den Landungsstränden des D-Days und in den vielen folgenden Schlachten", sagte der 75-jährige Monarch bei einer Gedenkveranstaltung in Ver-sur-Mer am Donnerstag. Dafür werde den Gefallenen und allen, die damals dienten, mit tiefster Dankbarkeit gedacht, so der König. "Freie Nationen müssen zusammenstehen, um sich der Tyrannei zu widersetzen", sagte Charles. Das sei die Lehre aus der Landung der Alliierten in der Normandie.

Der britische König, seine Frau Königin Camilla (76) und Thronfolger Prinz William (41) waren für den Jahrestag am Donnerstag nach Frankreich gereist. An der Zeremonie mit dem britischen Königspaar in Ver-sur-Mer nahmen auch der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Rishi Sunak teil.

William sprach bei einer Gedenkzeremonie für die kanadischen Soldaten. Für Charles war es die erste offizielle Auslandsreise seit Bekanntwerden seiner Krebserkrankung im Februar.

Bilaterale Treffen mit Selenskij geplant

Während seines Aufenthalts in der Normandie wird Biden auch mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskij über den anhaltenden Kampf der Ukraine gegen die Aggression Russlands sprechen, so Sullivan weiter. Beim Gipfel der sieben großen westlichen Industrienationen (G-7) kommende Woche in Italien sei ein weiteres persönliches Treffen zwischen Biden und Selenskij geplant. Auf die Frage, ob die Ukraine bereits mit von den USA gelieferten Waffen auf militärische Ziele in Russland gefeuert habe, entgegnete Sullivan, er wolle nicht für das ukrainische Militär sprechen. Die US-Regierung hatte der Ukraine Ende vergangene Woche die Erlaubnis erteilt, amerikanische Waffen in begrenztem Umfang gegen Ziele auf russischem Gebiet einzusetzen.

Selenskij kommt am Donnerstag zu einem offiziellen zweitägigen Besuch nach Frankreich. Präsident Macron will den Ukrainer am Freitag im Élysée-Palast in Paris empfangen.

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