Afrika-Hilfe: „Die Kinder sind unsere Zukunft“

Afrika-Hilfe: „Die Kinder sind unsere Zukunft“
Die Hilfsorganisation World Vision kämpft in der Sahelzone gegen die Folgen der Hungersnot. Im Fokus dabei: die Kinder.

Nach zweieinhalb Stunden Fußmarsch unter der sengenden Sonne Nigers erreicht Sallisou die Gesundheitsstation. Der Elfjährige ist am Ende seiner Kräfte, er hat seine Schwester Rashinda die ganze Strecke auf dem Rücken getragen. Die Vierjährige ist unterernährt und wird jetzt in dem Zentrum, das von der Hilfsorganisation World Vision betrieben wird, aufgepäppelt.

Schon in "Normaljahren" ist in dem Sahelstaat die Hälfte aller Kinder zu klein und zu leicht für ihr Alter. Eines von sechs Kindern stirbt vor Erreichen des fünften Lebensjahres. Eine der Hauptursachen dafür: die ständig wiederkehrenden Hungersnöte. Heuer ist die Lage besonders dramatisch: Allein in Niger sind 5,5 Millionen Menschen (das ist jeder dritte Einwohner) von den Folgen der Dürre betroffen, in der gesamten Sahelzone sind es 18 Millionen.

Zwar hat die Regenzeit spät, aber doch eingesetzt, doch "wie es aussieht, gibt es auch heuer nicht ausreichend Niederschlag", sagt Andrea Janousek von World Vision Österreich, "die Pflanzen drohen zu verdorren". Außerdem ziehen wieder riesige Heuschreckenschwärme über das Land – wo sie sich niederlassen, ist alles kahl gefressen.

Sollten die Hirsefelder den Widrigkeiten der Natur trotzen können, kann die nächste Ernte aber erst Ende September eingebracht werden. "Bis dahin brauchen die Menschen unsere Überbrückungshilfe", betont Janousek. Diese wird in vielfältiger Form gewährt: Die Bauern erhalten Saatgut, weil das eigene längst verkocht wurde, um nicht zu Sterben. In sogenannten Food-for-Work-Programmen erhalten die Familien Lebensmittel, im Gegenzug errichten sie Dämme für Regenwasser-Rückhaltebecken oder befestigen Straßen.

Neben dieser Nothilfe bemüht sich World Vision auch um eine nachhaltige Verbesserung der Situation. Da geht es um effizientere Anbaumethoden, Brunnenbohrungen sollen Zugang zu sauberem Trinkwasser gewährleisten, dazu Hygiene-Maßnahmen sowie Kinderschutzzentren.

"Die heranwachsende Generation ist in Katastrophenjahren besonders gefährdet", so Janousek, "sie braucht unseren Schutz. Denn die Kinder sind die Zukunft – in Niger wie bei uns in Österreich."

SPENDEN:

World Vision Österreich; PSK: 90,890.000; BLZ: 60.000;

Kennwort: Hungersnot in Westafrika.

SMS-SPENDEN:

0664/660 1234;

Kennwort: AFRIKA.

Dem KURIER vom 20. Juli 2012 liegt ein Erlagschein bei.

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