Weiterhin Unklarheit über Bedrohung in Hannover
Die Sicherheitsbehörden wissen nach Angaben des deutschen Innenministers Thomas de Maizière auch eine Woche nach dem abgesagten Fußball-Länderspiel nicht, ob es in Hannover eine tatsächliche Bedrohung gab. Es habe an dem Tag sich verdichtende Hinweise auf eine "große Gefährdung" gegeben, die zur Absage des Spiels geführt hätten, sagte de Maizière am Dienstag im Bundestag.
Schutz von Leben und Gesundheit
"Ob diese Hinweise tatsächlich zutrafen, wissen wir bisher nicht." Manchmal müsse eine Entscheidung getroffen werden, ohne endgültige Gewissheit zu haben. Im Zweifel müsse der Schutz von Leben und Gesundheit Vorrang haben, sagte der CDU-Politiker. "Das muss der Maßstab auch für die Zukunft sein."
SPD-Vizefraktionschefin Eva Högl dankte de Maizière für eine "wohlüberlegte Entscheidung". Kritik an der Spielabsage sei unberechtigt.
Unmittelbar nach der Absage am Dienstag hatte de Maizière keine Details nennen wollen. Aufhorchen ließ er damals mit der Aussage: "Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern." Eine Bekanntgabe detaillierter Informationen könnte es schwerer machen, in Zukunft derartige Hinwiese zu bekommen.
Geheimdienst-Informationen
Medienberichten zufolge sollen Hinweise auf geplante Bombenattentate an mehreren Stellen in Hannover vorgelegen haben, die von einem ausländischen Geheimdienst gekommen sein sollen. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hatte berichtet, die Behörden gingen davon aus, dass eine entsprechende Terrorbande existiere und noch zuschlagen könne.
De Maizière sagte, es gebe keine Garantie gegen Terroranschläge. "Aber unser Land ist wachsam und wehrhaft."
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