Südafrika-Variante: Alle Bewohner von Schwaz sollen daheim gurgeln
Mit einer Quarantäne über Nordtirol soll das Überspringen von B.1.351 in andere Bundesländer und in Nachbarstaaten verhindert werden. Um aber auch die eigene Bevölkerung zu schützen, hat das Land Tirol mit den Bürgermeistern des hauptbetroffenen Bezirks Schwaz nun ein weiteres Maßnahmenbündel geschnürt:
Massentest daheim Seit Freitag waren die Bewohner des Bezirks Schwaz bereits zu Antigen-Massentestungen aufgerufen. So sollten so viele Menschen wie möglich, die sich womöglich mit der südafrikanischen Virusmutation B.1.351 infiziert haben, herausgefischt werden. Bis Dienstag nahmen daran aber nur 3.900 Personen teil.
Nun werden zusätzlich an alle 84.000 Bewohner des Bezirks PCR-Gurgeltests verteilt. „Um noch mehr Menschen zu einer Testung zu bewegen, kommen die Tests nun zu den Menschen nach Hause“, hieß es in einer Aussendung des Landes am Mittwoch.
Impfoffensive Das Land Tirol will nun zudem die Impfung von über 80-Jährigen in der Region priorisieren. Und zwar mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer. Beim Impfstoff von Astra Zeneca besteht, wie berichtet, die Befürchtung, dass er weniger Schutz gegen B.1.351 bietet.
Tests an Schulen In Gemeinden mit hohen Mutationszahlen im Bezirk sind schwerpunktmäßige Tests an Schulen geplant. „Dies wird im Rahmen einer Studie mit der MedUni und weiteren Partnern umgesetzt“, erklärte das Land dazu.
Distance Learning Zudem wird das Bildungsministerium ersucht, eine Verordnung zu erstellen, mit der die Oberstufen-Schüler im Bezirk Schwaz nach den Semesterferien für zwei weitere Wochen im Distance Learning bleiben.
Tests in Betrieben Nicht nur in den Schulen, auch in den Betrieben soll eine Offensive gestartet werden. Allen Unternehmen im Bezirk werden gratis Durchtestungen der Mitarbeiter vor Ort angeboten.
Drei Tests für Kontakte Enge Kontaktpersonen von Infizierten werden nun vor ihrer Entlassung aus der Quarantäne drei Mal getestet. Die bereits seit Bekanntwerden der Mutationen durchgeführte Testung von K2-Personen wird ebenfalls intensiviert. Auch sie werden drei Mal getestet. Im Contact-Tracing wird nun weiter zurückgeschaut – nämlich zwei Wochen.
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