Quarantänezone Ischgl: "Es herrscht totales Chaos"

Das Après-Ski-Lokal Kitzloch in Ischgl gilt als ein Ausgangspunkt für die Infektion von zahlreichen Gästen und Mitarbeitern. Zuerst wurde das Lokal, nun das ganze Tal gesperrt   
Rund 16.000 Urlauber fanden sich am Freitag plötzlich in einer Quarantänezone wieder. Zwei Drittel der Tiroler Infizierten haben Bezug zum nun gesperrten Paznauntal oder St. Anton

Die Nachricht hat die betroffenen Gemeinden Freitagmittag völlig überraschend getroffen: Kurz nach 14 Uhr erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz, dass in Tirol „das Paznauntal und St. Anton am Arlberg unter Quarantäne gestellt“ werden. Und zwar ab sofort. „Es herrscht totales Chaos“, ärgerte sich ein betroffener Touristiker.

Die Polizei musste innerhalb kürzester Zeit Sperren organisieren. Im Paznauntal hielten sich am Freitag noch 8.000 Urlauber auf, davon alleine 6.000 in Ischgl. Der Skiort hat sich, wie berichtet, innerhalb weniger Tage zu einem Brandherd bei der Ausbreitung des Coronavirus entwickelt. Und auch die Fälle in der benachbarten Arlbergregion hatten sich zuletzt gemehrt. „Wir sind davon überrascht worden“, erklärte Helmut Mall, Bürgermeister von St. Anton am Arlberg zu der verhängten Quarantäne. „Jetzt haben wir hier einen Hotspot und müssen schauen, wie wir das organisieren.“ In dem Skiort befanden sich noch 8.000 Urlauber.

Eigentlich hätte der Skibetrieb in den beiden Regionen, wie in ganz Tirol und dem Rest von Österreich, am Sonntag auslaufen sollen. Die Schließung der Hotels war erst für Montag geplant, um eine geordnete Abreise der Gäste zu garantieren.

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