Oskar Werners letzte Liebe oder: Der Teixl und sein Goldknöpferl

Oskar Werners letzte Liebe oder: Der Teixl und sein Goldknöpferl
Der Schauspieler hatte knapp vor seinem Tod noch große Pläne

Ein Zerbrochener sei er gewesen. Fertig vom Alkohol und vom Leben. An den eigenen Ansprüchen gescheitert. Die letzten Lesungen, ein Desaster. Oskar Werners Ende, das Ende des Schauspielgenies, das nie eines sein wollte, stets unzufrieden mit sich selbst, mitunter noch mehr mit den anderen – von diesem Ende wird ebenso viel erzählt wie von seiner beispiellosen Karriere. Anekdotenhaft wird vom zum Wrack gewordenen Weltstar berichtet, von den letzten Projekten, bei denen der Applaus enden wollend, die Häme der Presse umso intensiver war. Denn ja, der Alkohol war ihm steter, unübersehbarer Begleiter geworden. Bei der Vorbereitung für eine Lesetournee durch Deutschland starb Oskar Werner am 23. Oktober 1984 in Marburg in einem Hotelzimmer an Herzversagen. Dass er einsam war, wird stets dazugesagt. Und doch hatte Oskar Werner in seinem letzten Lebensjahr noch große Pläne. Faust, Napoleon – und er wollte heiraten.