Der Hund schaltet auf Automatik

Der Hund schaltet auf Automatik
Blick zurück auf den Sommer. Ob See oder Meer macht für Daria wenig Unterschied.

See, ade!

Daria und ich sind zurück vom alljährlichen Meerurlaub, der heuer an einen See verlegt worden war.

Ich bin ja nicht der Meinung, dass Meer und See Ähnlichkeiten aufweisen, außer dass beide flüssig sind. Und ich finde auch nicht, dass Kroatien und Kärnten vergleichbar sind, außer dass beide mit K anfangen und, von uns aus gesehen, im Süden liegen.

Für Daria jedoch machte das alles keinen Unterschied. Zugegeben, wir waren auch diesmal, so wie wenn wir ans Meer fahren, bei Freunden zu Besuch, die mehr Hundekekse als Menschennahrung eingekauft hatten und Daria zum Empfang den roten Teppich ausrollten. Bereits zwei Minuten nach der Ankunft schaltete Daria auf Urlaubsautomatik und tat, was sie immer tut.

Zuerst testete sie mich – durch Probeliegen auf meinem Bett. Das war diesmal umso einfacher, als das Bett in unserem Kärntner Gästezimmer deutlich niedriger war als unser Bett daheim. Unauffällig stieg Daria aus dem Hundekorb eine Etage höher, machte sich auf meiner Matratze lang und beobachtete mich, ohne mich dabei direkt anzuschauen.

Auch Süßwasser ist nass

Ich bestand den Test. Mein „NEIN!“ reichte für den gesamten Urlaub. Wie beiläufig stieg sie wieder ab in den Hundekorb und tat so, als hätte dieser Ortswechsel überhaupt nichts mit dem Nein zu tun. Danach gingen wir schwimmen.

Daria schwamm im Süßwasser ganz genauso wie im Salzwasser: gar nicht. Sie blieb am Ufer stehen und achtete peinlich genau darauf, dass ihre Pfoten nicht nass wurden. Als wir uns dann in die Sonne legten, kehrte auch da sofort die Routine unzähliger Meerurlaube zurück. Ich rollte eine Matte für mich und eine Matte für den Hund aus. Und als ich damit fertig war, lag Daria bereits auf meiner Matte. Ich legte mich zu ihr und freute mich, dass ihr nichts fehlte, obwohl heuer so vieles anders ist.

Erst als wir uns auf Schwammerlsuche begaben, merkte Daria den Unterschied zum Urlaub am Meer und protestierte. Das Schneckentempo, in dem wir uns durch den Wald bewegten, irritierte sie. Und als sie neugierig an der Beute roch, wendete sie sich enttäuscht ab. Somit war klar: Die Schwammerln können wir selber essen. Und das taten wir.

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