Endlose englische Engpässe: Jetzt fehlen auch noch die Gurken

Endlose englische Engpässe: Jetzt fehlen auch noch die Gurken
Zuerst gab es keine Lkw-Fahrer, dann ging es um die Eier. Und jetzt um das Gemüse. Viele machen den Brexit für den Mangel verantwortlich.

Aus London Anna-Maria Bauer

Sally Freeman greift zu den losen Tomaten – zu einem der letzten Stücke in der Kiste. Gerechnet hat sie damit nicht. Die Sicherheit, mit den Produkten zurückzukehren, die man daheim auf den Einkaufszettel notierte, gibt es in England derzeit nicht. Zuerst fehlten die Lkw-Fahrer, dann die Eier und nun das Salatgemüse: Seit Monaten kommt es zu Lieferengpässen. Und wenn man auf volle Kisten stößt, muss man sich mäßigen: „Maximal drei Einheiten pro Kunde“, steht weiterhin bei Tomaten, Gurken oder Eiern. Das führte schon zu skurrilen Schlagzeilen: „Frau von Lidl gesperrt, weil sie 100 Gurken kaufen wollte“ – die sie für ihre Detox-Drinks benötige, hieß es dazu im Daily Star.

Seit dieser Woche sollten die Restriktionen aufgehoben sein, doch durchgesetzt wird das noch nicht. „Nein“, sagt ein Mitarbeiter auf die Frage, ob man bereits mehr als drei Stück Gurken kaufen dürfe. Ein Student aus Portugal vor dem fast leeren Tomatenregal in einer Asda-Filiale zuckt bei solchen Geschichten mit den Schultern. Damit habe er gerechnet, seit er zum Studieren nach Southampton gezogen ist: „Wegen des Brexit.“

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