Warum verursacht Autofahren so viel Mikroplastik?
In Österreich macht der Reifenabrieb des Kraftfahrzeugverkehrs laut einer BOKU-Erhebung jährlich rund 21.000 Tonnen aus. Davon gelangen 10.000 Tonnen in die Böden und weitere 5.000 Tonnen belasten die heimischen Gewässer. Reifen- und Bremsabrieb enthielten zudem zahlreiche gesundheitsschädliche Stoffe. Je 1.000 Kilometer verursachten Pkw-Reifen 20 bis 30 Gramm Mikroplastik, Lkw-Reifen 50 bis 70 Gramm, betonte Verkehrsclub Österreich (VCÖ) Expertin Lina Mosshammer. Der Abrieb nehme mit dem Gewicht von Pkws zu.
Schwerere Autos, mehr Mikroplastik
Der VCÖ fordert EU-Vorgaben für abriebarmere Reifen sowie die Herstellung leichterer Fahrzeuge. In Deutschland machten Forscher den Straßenverkehr bereits 2018 als größten Verursacher von Mikroplastik in Deutschland aus. Der Studie zufolge seien 54 Prozent der Mikroplastik Emissionen darauf zurückzuführen.
Der VCÖ forderte daher EU-Vorgaben für Hersteller, "damit der Trend zu immer schwereren, größeren und übermotorisierten Modellen gestoppt wird und mehr schlanke und sparsame Modelle auf den Markt kommen", wurde betont. Zudem wurde eine EU-Vorgabe zur Herstellung abriebarmer Reifen und zur Eliminierung toxischer Gummibestandteile ins Spiel gebracht.
Weniger Reifenabrieb
Niedrigere Tempolimits führten zudem wiederum zu einem gleichmäßigeren Verkehrsfluss und reduzierten sowohl den Brems- als auch den Reifenabrieb. "Gemeinden und Städte können durch eine fußgänger- und radfahrfreundliche Verkehrsplanung es der Bevölkerung erleichtern, mehr Alltagswege statt mit dem Auto zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen, was ebenfalls die Mikroplastik-Belastung reduziert", sagte Mosshammer.
Kommentare