Baujahr 1996: Diese beliebten Modelle werden 2026 zu Oldtimern

BMW Z3 1996
In einem Jahr feiern zahlreiche Fahrzeuge ihren 30. Geburtstag. Ein Überblick über diverse Modelle, die bald Sammlerwert haben könnten.

Sie prägten Fahrschulparkplätze, Familienurlaube, City-Parkhäuser, Motor-Magazine und Jungspund-Träume der späten Neunziger: Fahrzeuge, die 1996 erstmals zugelassen wurden, erreichen im Jahr 2026 die Oldtimer-Schwelle von 30 Jahren. Die Auswahl reicht vom puristisch-sportlichen Roadster über den City-Flitzer bis hin zum unverwüstlichen Familienkombi. Einige waren Bestseller, andere Nischenmodelle. Und manche wurden erst später Kult.

Renault Twingo 1996

Der Twingo versprühte schon 1996 französische Lebensfreude.

Renault Twingo: Das minimale City-Auto mit Kultstatus

Der Renault Twingo wird kommendes Jahr in originalgetreuem Look elektrisch neu aufgelegt. Bereits 1996 sorgte das Modell für Aufmerksamkeit: Ein ungewöhnliches Ein-Raum-Design, großer Innenraum trotz Minimalabmessungen, verschiebbare Rückbank und ein fast spielerischer Charakter. Kaum ein Kleinwagen schaffte es zur Zeit, auf einer derart kleinen Fläche so viel Wohnlichkeit zu erzeugen. Heute gilt er als Aushängeschild einer Zeit, in der clevere Raumkonzepte zu erschwinglichen Preisen wichtiger waren als filigrane Technik am Touchscreen.

Peugeot 406 1996

Der Peugeot 406 war 1996 die erschwingliche Mittelklasse-Alternative zur Konkurrenz von VW und Opel.

Peugeot 406: Unaufgeregt, aber elegant

Der Peugeot 406 war in den späten 1990er und frühen 2000er-Jahren eine ausgeglichene Mittelklasse‑Alternative zu deutschen (VW Passat, Opel Vectra) und japanischen Wettbewerbern. Die Limousine war der Kern des 406‑Modellangebots: Sie bot schon früh eine relativ reichhaltige Serienausstattung wie ABS und Doppelairbag, wie sie bei deutschen Mitbewerbern nicht immer selbstverständlich war. Gleichzeitig war das Fahrwerk auf Laufruhe statt sportliche Agilität ausgelegt. Das namensgleiche Coupé, das später mit einem V6-Motor erhältlich war, stach als Designer-Ableger ("Pininfarina") aus dem Modellprogramm heraus.

Audi A4 B5 1996

Der A4 B5 markierte 1996 Audis Sprung in die gehobene Mittelklasse.

Audi A4 B5: Der Aufstieg in die obere Liga

Mit dem A4 B5 setzte Audi 1996 sein Markenbild weiter in Richtung gehobener Mittelklasse. Der B5 kombinierte die neue Designausrichtung der Ingolstädter mit langlebiger Verarbeitung und verfügte über eine große Motorenpalette von Vierzylinder‑Benzinern über den beliebten 1,8‑T bis zum 2,8‑V6, ergänzt durch Turbodiesel. Das Fahrzeug war als Limousine und Avant verfügbar und genießt bis heute einen Ruf als robustes Modell, sofern Wartung und Rostvorsorge eingehalten wurden. Mit optionalem Quattro-Antrieb war er auch im Winter gefragt.

Audi A3 8L 1996

Mit dem A3 ebnete Audi 1996 den Weg in das obere Kompaktsegment.

Audi A3 (8L): Ein neues Segment entsteht

Der Audi A3 (8L), der erste A3 von Audi, wurde 1996 eingeführt und markierte den Einstieg in ein neues, oberes Kompaktsegment – ein Modell oberhalb des VW Golf. Er basierte auf der PQ34-Plattform, auf der auch der Golf IV basierte und war zunächst als dreitüriger Hatchback erhältlich. Später folgte eine fünftürige Variante. Besonders beliebt waren die Turbomotoren wie der 1,8 T und Diesel‑Versionen, die den A3 zu einem flexiblen Alltagsauto machten. Zudem bot Audi erstmals im Kompaktsegment Allrad (Quattro) für den A3 in Form des sportlichen S3-Ablegers an. Die Modellgeneration lief bis 2003 in Europa.

BMW Z3 1996

Der Z3 erlangte internationale Bekanntheit durch diverse Filmauftritte.

BMW Z3: Der Roadster für die Wandposter-Generation

Der BMW Z3, ab 1995 und 1996 gebaut, war ein kompakter Zweisitzer mit klassischem Roadsterlayout: lange Motorhaube, kurzes Heck, wahlweise mit Vierzylinder oder ab 1997 mit Reihensechszylindermotor. Auch bei nicht-Autofans, erlangte er durch seinen prominenten Auftritt im James Bond-Film "GoldenEye" Bekanntheit. Beim Neupreis bewegte sich die Basisversion um die 24.000 Euro. Heute sind gebrauchte Modelle, besonders die Modelle mit sechs Zylindern, als nostalgische Spaßautos gefragt, wobei die aktuellen Preise zwischen 8.000 und knapp 18.000 Euro liegen.

Ford Ka 1996

Die moderne Modellform des Ford Ka sorgte 1996 für Aufsehen.

Ford Ka: Praktischer Kleinwagen mit Charakter

Der Ford Ka war ein kompakter Stadtflitzer, der, ähnlich wie der Renault Twingo, auf Einfachheit und Pragmatismus setzte. Mit kurzen Überhängen, schmalem Radstand und leichtem Gewicht war er besonders wendig in engen Straßen und Parklücken. Motorisch gab es zunächst kleine Dreizylinder‑Benziner, die genügsam, aber nicht besonders spritzig waren, später kamen etwas stärkere Varianten hinzu. Die Innenausstattung war spartanisch, funktional und robust, ein klarer Kontrast zu den zunehmend luxuriösen Kleinwagen der Konkurrenz. Heute sind gepflegte, rostfreie Exemplare auf Gebrauchtplattformen selten. Ab 2003 ergänzte der StreetKa das Programm, ein offener Roadster mit Cabrio-Stoffdach und leicht stärkerem Motor.

Citroen Saxo 1996

Der Saxo folgte 1996 auf den ebenso beliebten Citroen AX.

Citroën Saxo: Leichtgewicht für Stadt und Land

Der Citroën Saxo war ein Leichtgewicht, das 1996 die Nachfolge des populären AX antrat und viele Bauteile sowie Motoren mit dem Peugeot 106 teilte. Sein geringes Leergewicht (je nach Version zwischen rund 800 und knapp unter 1.000 Kilogramm) sorgte für agile Fahrdynamik, besonders in der Stadt. Die Motorenpalette reichte vom sparsamen 1,0‑Liter‑Basis‑Benziner über einen 1,4‑Liter bis hin zum 1,6-Liter-Aggregat, dazu kam ein 1,5 l Diesel. Ganz oben thronte die sportliche VTS‑Version mit 118 PS (1,6 l, 16 Ventile), laut Hersteller soll sie in etwa 7,7 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen. Allerdings wies der Saxo auch typische Schwächen auf: Die torsionsgefederte Hinterachse (PSA‑Kleinwagen‑Design) konnte laut Berichten "trocken laufen", was langfristig zu Radsturzproblemen führen konnte.

Mercedes-Benz SLK 1996

Der SLK wurde 1996 erstmals eingeführt und erhielt ein elektrisch verstellbares Stahldach.

Mercedes-Benz SLK: Roadster mit versenkbarem Stahldach

Der Mercedes‑Benz SLK (R170), seit Herbst 1996 gebaut, war ein technisch mutiger Roadster: Sein elektrohydraulisch versenkbares Stahl‑Klappdach, bezeichnet als "Vario‑Dach", ermöglichte den Wandel vom Coupé zum Cabrio in 25 Sekunden – ein Novum für die Zeit. Unter der Haube lagen je nach Version kompakte Vierzylinder (beispielsweise der 2,0-Liter) oder aufgeladene Motoren, später auch Sechszylinder. Der SLK war nicht nur ein Lifestyle‑Roadster, sondern erwies sich im Alltag als erstaunlich robust: Die Verarbeitung war laut einem Test des ADAC sehr gut, das Stahldach machte ihn ganzjährig nutzbar. Allerdings brachte das komplexe Klappdach auch Wartungsbedarf mit sich.

Mercedes Benz E-Klasse T-Modell S210 1996

Der Mercedes S210 lief über sieben Jahre lang in Stuttgart vom Band.

Mercedes E-Klasse T-Modell (S 210): Vielfalt, Raum und Alltag

Der Mercedes‑Benz E‑Klasse T‑Modell (S 210), Baujahr 1996 bis 2003, war die Kombi-Variante der W210‑Limousine und kombinierte klassische Premium-Eigenschaften des Stuttgarter Herstellers mit familientauglichen Alltagsfähigkeiten. Mit optional sieben Sitzen, hoher Anhängelast und großzügigem Kofferraum wurde er gleichermaßen von Familien, Handwerkern oder für Langstrecken genutzt. Antriebsseitig reichten die Motoren von Vierzylindern über Reihen‑Sechszylinder bis zu den stärkeren Diesel‑Varianten, die besonders auf europäischen Straßen eine lange Lebensdauer zeigten. Heute gelten S 210‑Kombis als solide, oft gut erhaltene Gebrauchtwagen, die für gewöhnlich für unter 10.000 Euro erhältlich sind.

Porsche Boxster 986 1996

Mit dem Boxster 986 machte Porsche 1996 den Einstieg in die Modellwelt "bezahlbar".

Porsche Boxster (986): Sportwagen ohne Exklusivpreis

Der Boxster (986) war als kompakter Roadster mehr als nur ein "bezahlbarer" Einstieg in die Porsche-Welt – er war der sogenannte "Brückenporsche", mit dem sich die Zuffenhausener Marke aus einer schwierigen Finanzphase herausmanövrierte. Mit einem Mittelmotor‑Layout, flachem Boxer‑Sechszylinder und zweitürigem Stoffverdeck brachte er Fahrdynamik, wie man sie von Porsche gewohnt war, zu einem deutlich niedrigeren Einstiegspreis. Die Antriebsvarianten reichten von einem 2,5‑Liter‑Basisaggregat über einen auf 2,7 Liter vergrößerten Motor bis hin zum 3,2‑Liter‑Boxster S. Gleichzeitig ist der 986 nicht ohne Tücken: Typische Schwachstellen sind unter anderem das IMS-Lager und gelegentliche Probleme im Motorblock. Heute gilt der 986 Boxster als einer der wichtigsten Eckpfeiler von Porsches wirtschaftlichem Wiederaufstieg in den Neunzigerjahren.

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