Preisvergleich: Kosten E-Autos jetzt schon so viel wie Verbrenner?
Eine neue Studie des deutschen CAR-Institutes dokumentiert: Elektroautos haben in den vergangenen Monaten Preisnachlässe erfahren, in Deutschland nähern sich Elektroautos (BEV, Battery Electric Vehicles) und Fahrzeuge mit Verbrennermotoren preislich mehr an, als je zuvor. Der Abstand in den Transaktionspreisen für BEV und konventionelle Verbrenner liegt dort aktuell bei 1.589 Euro, der niedrigste Stand seit Beginn der Messungen.
In Österreich läuft die Dynamik oft parallel zu Deutschland, auch wenn Marktgröße und steuerliche Rahmenbedingungen hierzulande Unterschiede erzeugen. Ein Blick auf fünf aktuelle Modelle großer Volumenhersteller zeigt den aktuellen Stand.
Der BMW iX1 befindet sich preislich sehr nahe an seinem Verbrenner-Pendant.
Fünf Modelle und ihre Preisunterschiede:
- BMW zeigt die größte Annäherung gezeigt: Der kleinste E-SUV der Bayern iX1 kostet 56.769 Euro, nur geringfügig mehr als der reguläre X1 mit 56.083 Euro. Auch das größere Modell X2 ist mit 50.627 Euro nur geringfügig günstiger als der iX2 (52.182 Euro)
- Der vollelektrische BYD Seal U ist mit 37.890 Euro als einziges Modell im Vergleich sogar günstiger als die Hybrid-Version Seal U DM-i mit 39.980 Euro.
- Bei Volkswagen zeigt sich Aufholbedarf: Der ID.3 kostet in Österreich 34.390 Euro, während der vergleichbare Golf 1.0 TSI bei 26.490 Euro liegt.
- Ähnlich groß ist die Lücke zwischen Verbrenner und Elektromodellen noch bei französischen Kleinwagen: Der Peugeot e-208 liegt mit 30.430 Euro deutlich über dem Verbrenner Peugeot 208, der bei 22.774 Euro liegt.
- Der Citroën eC3 mit 22.890 Euro etwas weniger, aber immer noch deutlich über dem regulären C3 mit 16.964 Euro.
Der Citroen e-C3 hebt sich preislich aktuell noch deutlich vom regulären C3 ab.
Trends aus Deutschland
Die CAR-Studie zeigt, wie sehr die Auto-Preislandschaft in Bewegung geraten ist. Einer der zentralen Treiber sind stark gestiegene Rabatte: Die durchschnittlichen Nachlässe auf Elektroautos liegen deutschlandweit bei 19 Prozent und damit deutlich höher als bei Verbrennern. Parallel dazu verändern sich die Listenpreise selbst.
Viele Hersteller (allen voran chinesische Marken, aber zunehmend auch europäische) setzen neue Modelle bewusst preislich niedriger an als deren Vorgänger. Dadurch entsteht eine Abwärtsbewegung im Markt, die sich auch in den Bestsellerlisten niederschlägt: Teurere Elektroautos verlieren an Relevanz und rutschen aus den deutschen Top 20, während günstigere Modelle aufsteigen und das durchschnittliche Preisniveau weiter senken.
Elektroautos kommen außerdem trotz niedrigen Aktionspreisen oft besser ausgestattet auf den Markt, etwa mit größeren Batterien, umfangreicherer Serienausstattung oder effizienteren Antrieben. Plug-in-Hybride hingegen profitieren fast gar nicht von dem Trend. Sie bleiben aufgrund geringerer Bedeutung für CO₂-Flottenziele und ihres Schwerpunkts in höheren Fahrzeugklassen teurer und werden laut Dudenhöffer zunehmend zum Nischenprodukt.
Weitere Faktoren, die die Preisentwicklung beeinflussen, sind unsichere Restwerte. Besonders im Bereich des privaten Leasing bleiben Wiederverkaufspreise schwer kalkulierbar, wodurch die monatlichen Raten nach oben getrieben werden. Dies zwinge Hersteller gleichzeitig zu noch offensiverer Preisgestaltung, um die Nachfrage stabil zu halten.
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