Polestar 4: Das Auto ohne Heckscheibe - und was ein Österreicher damit zu tun hat

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Wir haben mit dem eigenwilligen Elektroauto eine erste Ausfahrt unternommen.

Nicht ohne Stolz surft der aus Österreich stammende Designer von Polestar, Maximilian Missoni, durch das Sonnensystem. Die Sache mit den Planten war seine Idee. Heißt, man hat im neuen Polestar 4 mehrere Ambientebeleuchtungen zur Auswahl. Und dafür stehen die Planeten unseres Sonnensystems Pate. Dabei bekommt man nicht nur ein für den jeweiligen Planeten typisches Licht, im Display werden auch die wichtigsten Fakten (Temperatur, Länge eines Tages, etc.) angezeigt – originell und lehrreich obendrein. 

Wer die Idee mit dem Verzicht auf die Heckscheibe hatte, lässt sich hingegen nicht mehr ganz genau festmachen. Aber es ist eben die konsequente Weiterentwicklung der Studie Precept zum Serienfahrzeug, erklärt uns Missoni.

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Max Missoni im Polestar 4 bei der Auswahl des passenden Planeten

Also, keine Heckscheibe. Grundidee ist, mit dem Polestar 4 ein SUV Coupe zu schaffen, das fesch und aerodynamisch daherkommt und gleichzeitig den Fondpassagieren ein höchstes Maß an Raum und Komfort bietet. Und so kam man zur Lösung mit dem Heck ohne Glasscheibe.

Für den Fahrer bedeutet dies, dass man einen digitalen Innenrückspiegel hat – die Bilder dafür liefert eine am Dach montierte Kamera. Die so arbeitenden Rückspiegel sind nicht neu, andere Hersteller haben das auch – allerdings kann man dort zu einer analogen Spiegelung wechseln (was im Polestar wenig Sinn machen würde). Grundsätzlich funktioniert das System ohne Fehl und Tadel, trotzdem ist es für uns anfangs ungewohnt, keine Aussicht nach hinten zu haben. Umso feiner hat man es freilich, wenn man hinten sitzt. Der Platz im Fond ist üppig und die Rücksitze lassen sich dazu noch verstellen. Und man wird von angenehmen Materialien verwöhnt.

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Natürlich profitiert man in Inneren vom langen Radstand des Fahrzeugs (3 Meter), der Polestar 4 kommt sonst auf eine beachtliche Länge von 4,84 Meter – ist aber nur 1,53 Meter hoch. Im Polestar 4 fährt man elektrisch und man nutzt einen Geely-Plattform für die Architektur. Der Akku hat einen Größe von 100 kWh und wahlweise fährt man mit Dual Motor mit 400 kW und Allrad oder mit Single Motor mit 200 kW und Heckantrieb.

Damit kommt die stärkere Version auf rund 590 Kilometer Reichweite, beim Hecktriebler sind es 30 Kilometer mehr. Nachladen kann der Polestar 4 mit bis zu 200 kW (DC).

Der Dual Motor sorgt natürlich für entsprechend gute Fahrleistungen und Beschleunigungswerte (auf 100 km/h beschleunigt er in unter 4 Sekunden). Das Fahrwerk hält den Polestar gut auf Kurs, wobei es das Gewicht von 2,3 Tonnen aber auch nicht vergessen machen kann. Die Lenkung ist eher auf der weichen Seite, im Sportmodus geniert man ein strafferes Lenkgefühl. Um Sportwagencharakter zu haben, müssten auch die Sitze mehr Seitenhalt bieten. So fährt man aber durchaus komfortabel im Polestar 4 und hat die Kraft immer als Reserve. Wie bei den Schweden üblich muss man, um diverse Parameter zu ändern, in die Menüs oder Untermenüs des Touchscreens eintauchen. Allerdings kann man sogenannte Quick Controls belegen, um öfter genutzte Funktionen schneller zu finden. 

So hat man auf der andere Seite ein minimalistisch bestücktes Interieur mit feinen Materialien und gediegenem Ambiente (auch abhängig vom gerade gewählten Planeten).

Wie sehen die Preise aus? Der Polestar 4 mit Heckantrieb kostet ab 57.490 Euro, der stärkere Allradler ab 65.590 Euro. Dazu kann man noch Pakete mit Extras ordern. Empfehlenswert ist hier wohl das Plus-Paket mit unter anderen Head-up-Display, 22-kW-AC-Laden, toller Soundanlage und den verstellbaren Rücksitzen.

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