Polestar 4: Der schnellste Polestar braucht keine Heckscheibe
Die Nummer 4 ist also der nächste Polestar. Und es ist: Ein SUV. Auch wenn die Schweden das Auto als elektrisches Performance SUV Coupé bezeichnen. Das Ding soll dabei die Aerodynamik eines Coupés mit dem Raumangebot eines SUV vereinen.
Besonderheit beim Design ist, dass der Polestar 4 auf eine Heckscheibe verzichtet, was (so Polestar) ein neuartiges Erlebnis für die hinteren Fahrgäste ermöglicht. „Mit dem Polestar Precept haben wir einen Ausblick auf ein atemberaubendes neues Fahrzeugerlebnis gegeben, indem wir auf die Heckscheibe verzichtet haben. Der hintere Kopfbereich, der eine wichtige Rolle für die Sicherheit spielt, wurde zugleich weiter nach hinten verlagert. Somit können wir den Passagieren auf der Rückbank nun ein einzigartiges Erlebnis in unserem SUV Coupé bieten", sagt der aus Österreich stammende Chefdesigner von Polestar, Maximilian Missoni.
Der Polestar 4 kommt auf eine Länge von 4.839 mm, ist 2.139 mm breit und 1.544 mm hoch, bei einem Radstand von 2.999 mm. Durch den Wegfall der Heckscheibe braucht der Polestar einen hochauflösenden Bildschirm statt des Innenrückspiegels, der ein Echtzeitbild von einer auf dem Dach montierten Rückfahrkamera anzeigt. Die digitale Übertragung kann deaktiviert werden, wenn der Fahrer die hinteren Fahrgäste sehen möchte.
Schnellster Polestar
Der Polestar 4 ist das bisher schnellste Serienfahrzeug, das die Marke je entwickelt hat. Das E-Auto wird sowohl als Dual als auch Single Motor Variante erhältlich sein, wobei die Ausführung mit Single Motor über einen Hinterradantrieb verfügt. Die Dual-Variante leistet 544 PS und beschleunigt das Auto in 3,8 Sekunden auf 100 km/h. Die Single Motor Variante leistet 272 PS.
In den Long Range Varianten ist ein Akku mit 102 kWh Speicherkapazität verbaut. Damit hat man mit dem Dual Motor rund 560 Kilometer Reichweite, beim Single Motor sollen es rund 600 Kilometer sein. Eine neue Funktion zur Antriebsoptimierung ermöglicht es dem Nutzer, bei der Long Range Dual Motor Variante zwischen einem Reichweiten- und einem Performancemodus zu wählen. Der Performancemodus verbessert das Ansprechverhalten des Antriebsstrangs und schaltet beide Motoren ein, um die volle Kraftentfaltung und beste Performance zu gewährleisten. Der Reichweitenmodus setzt den Schwerpunkt auf Effizienz, passt den Antriebsstrang an einen ruhigeren Fahrstil an und aktiviert nur den hinteren Motor.
Laden
Alle Varianten können mit bis zu 200 kW Gleichstrom und 22 kW Wechselstrom geladen werden. Bidirektionales Laden ist bei der Markteinführung inbegriffen, wobei die Vehicle-to-Load (V2L)-Funktion dafür sorgt, dass externe Geräte Strom vom Polestar 4 beziehen können. Serienmäßig ist eine Wärmepumpe eingebaut.
Im Cockpit wird der Fahrer über ein 10,2-Zoll-Fahrerdisplay informiert, dazu kommen ein Head-up-Display mit 14,7-Zoll-Projektionsfläche, wobei sich die Schweden einen „Schneemodus" für das HUD ausgedacht haben, das die Textfarbe von weiß auf gelb wechselt. Dazu gibts einen 15,4-Zoll-Bildschirm im Querformat in der Mitte. Polestar integriert Google, einschließlich Google Assistant, Google Maps und Google Play ins Auto. Updates gibt es über über regelmäßige Over-the-Air-Updates.
Serienmäßig ist das Fahrzeug mit insgesamt zwölf Kameras, einem Radar und zwölf Ultraschallsensoren ausgestattet. Dazu gehört eine Fahrerüberwachungskamera, die Augen und Kopfbewegungen des Fahrers überwacht (die nur Daten weiterleitet und keine Videos aufzeichnet, erklärt Polestar).
Zu den neu entwickelten Materialien im Innenraum zählen ein maßgeschneidertes Stricktextil, das zu 100 % aus recyceltem PET besteht, sowie MicroTech-Vinyl mit Bio-Anteil und Nappalederbezüge, die unter Beachtung des geltenden Tierschutzrechts hergestellt werden. Die maßgeschneiderten Stoffbezüge sind eine Neuheit in der Automobilbranche. Das Textil besteht zu 100 % aus recyceltem Polyester. Das Material und das Design wurden von Polestar-Designern in Zusammenarbeit mit der schwedischen Textilhochschule (Borås Textilhögskolan) konzipiert und mit Zulieferern weiterentwickelt. Es wird passgenau gefertigt, sodass kein Verschnitt anfällt und der Abfall insgesamt reduziert wird.
Preis
Produziert wird der Polestar 4 in einer Geely-Fabrik in China. Markteinführung bei uns ist Anfang nächsten Jahres, der voraussichtliche Einführungspreis liegt bei 60.000 Euro.
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