Wirkt der Lockdown nicht, weil wir ein Land der Schlupflöcher sind?
In Deutschland (und Vorarlberg) gilt: 2 + 2 = 4; in Wien ist es irgendetwas zwischen 3,7 und 4,3.
Der (alemannische) Witz über österreichische Gemütlichkeit, den „Schlendrian“, erfährt eine neue Bestätigung. Der Österreicher ist Weltmeister im Aufspüren von Schlupflöchern. Skiausflüge werden zu Schulungen, Freundestreffen zu Sitzungen, Urlaube zu Geschäftsreisen – und der Ober-Baumeister muss zum Beine-Vertreten trotz Ausgangssperre auf die Malediven.
Man hat das Gefühl, es gebe keinen Lockdown. Auf Instagram sieht man private Pizza-Partys ebenso wie Urlaubsreisen nach Dubai oder Küsschen-Fotos mit den besten Freundinnen. Auf den Straßen ist so viel Verkehr wie sonst. Oder um ein anderes Thema zu bemühen: Unsere Ex-Arbeitsministerin wird ihre Dissertation auch eher nicht in Bratislava verfasst haben, weil sie den internationalen Erasmus-Gedanken befeuern wollte, sondern weil es dort leichter schien.
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