Wie viel kann ein Land ertragen?

Wie viel kann ein Land ertragen?
Die stolzen Libanesen haben unendliches Leid er- und überlebt. Jetzt brauchen sie Hilfe statt Stellvertreter-Konflikte. Sonst ist das Land tot.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Es sah aus, als würde ein Atompilz zum Himmel steigen: Die Bilder, als der Hafen von Beirut mit 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat in die Luft flog, haben das Zeug, sich ins Gedächtnis einzubrennen wie die einstürzenden Zwillingstürme in New York im September 2001. Dennoch ist der Vergleich mit „Ground Zero“, der in der medialen Atemlosigkeit schnell gezogen wird, grober Unfug.

Das eine war ein Terror-Verbrechen in bis dahin ungekannter Perfidie, das die Welt nachhaltig verändern sollte, bis heute. Das andere ist, nach jetzigem Wissensstand, ein Schlamperei-Verbrechen, das absehbar gewesen wäre und ein schon am Boden liegendes Land in den Abgrund zu reißen droht. Es braucht nicht immer Superlative, die Alltagskatastrophe ist schlimm genug.

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