Weniger täte nicht weh: Die Ressourcen sind bereits verbraucht

Seit über einem Monat sind die Ressourcen der Welt für dieses Jahr verbraucht, wir leben auf Pump. Wir erklären wir das einmal unseren Kindern?
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Wir leben auf Pump. Jährlich gibt es den Welterschöpfungtag. Der war bereits, am 6. April nämlich. Seit diesem Tag sind die Ressourcen der Welt für dieses Jahr aufgebraucht, und alles, was wir jetzt an Rohstoffen verwenden, kann nicht mehr nachgebildet werden. Dass wir Menschen schon lange defizitär und über das normale Maß hinaus leben, ist leider überall auf der Welt zu sehen.

Verhalten ändern? Bewusster mit den Dingen umgehen? Es ist offenbar nicht leicht.

Die Pandemie hat vorübergehend einen abrupten Konsum-Entzug erzwungen: weniger Verkehr, keine Geschäfte, runtergefahrene Produktionen, leisertreten und Reduktion auf vielen Ebenen. Es war gut und hat gut getan. Und jetzt? Scheint sich die Welt wieder aufzuschwingen. Mehr Fliegen, mehr Fahren, Versäumtes nachholen, ausgehen, konsumieren.

Konsum im Überfluss

Wir kaufen oftmals Dinge, die wir gar nicht brauchen oder ohnehin schon haben. Wir konsumieren, weil uns die Konsummaschinerie dazu anstiftet, weil Werbung uns manipuliert, weil wir uns Befriedigung erhoffen, die aber dadurch niemals eintreten wird. Was wir tatsächlich brauchen, ist nebensächlich geworden. Das Wollen und der Überfluss dominieren die Gesellschaft.

Leere Regale

Auch deshalb ist ein leeres Supermarktregal, ein Produkt, das gerade ausverkauft ist, Schlagzeilen wert. Gab es in den vergangenen Monaten immer wieder: als wäre die fehlende Hefe oder das Regal ohne Nudeln in unserer westlichen Welt ein Grund zur Sorge. Ist es nicht, sondern nur der Ausdruck dafür, dass etwas gerade vergriffen ist. Soll vorkommen, ist aber in unserer Überflussgesellschaft so ungewohnt, dass die Alarmglocken allerorts laut schrillen.

Dabei täte weniger uns lange nicht weh. Im Gegenteil.

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