Verbot von Verbrennermotoren: Mehr Realismus bitte

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Dass 34 Staaten sich für ein Verbot von Benzinern ab 2035 aussprachen, ist ein hehres Ziel. Ob es sinnvoll und erreichbar ist, steht auf einem anderen Blatt.
Robert Kleedorfer

Robert Kleedorfer

Nur 33 meist kleinere Staaten unterstützen das Ziel, ab 2035 weltweit keine Verbrenner-Autos mehr neu zuzulassen. Die „breite Allianz“, wie sie Umweltministerin Leonore Gewessler sieht, ist also ausbaufähig. Die wichtigen Autoländer USA und China fehlen, ebenso Deutschland. Spät, aber doch, hat die noch amtierende Regierung in Berlin erkannt, dass ein solch weitreichender Einschnitt in die Geschäfte der Autobauer im Land vielleicht doch deren Zukunft gefährden könnte.

Das gilt übrigens infolge auch für die Hunderten Zulieferbetriebe in Österreich. Die Zustimmung zu dem Ziel kann daher der heimischen Wirtschaft schaden. Daher braucht sich niemand wundern, dass auch die meisten Autobauer bei der Initiative auf der Bremse stehen. Denn die Zeche für die am Markt vorbeiproduzierten Vehikel müssten ja sie tragen.

Der Plan mag ehrenvoll sein, doch die Umsetzung sollte auch realisierbar bleiben. Zuerst müssen die noch bestehenden Probleme rund um E-Autos (Rohstoffbeschaffung für die Batterien, Reichweite, Ladeinfrastruktur, Stabilität des Stromnetzes usw.) angegangen werden, ehe die Politik den Konsumenten etwas aufs Aug’ drücken will, das sie mangels oft berechtigter Skepsis gar nicht kaufen wollen.

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