Über Gebühr

Über Gebühr
Der ORF wird wohl die Gebühren erhöhen und zugleich mehr Seher zur Kasse bitten. Was ist eigentlich mit den anderen Medien?
Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Es bleibt das alte Dilemma des ORF: Nach der machtpolitischen Übung (die Einsetzung einer von der Regierung erwirkten Führung) folgt die Bewährungsprobe in der Öffentlichkeit.

Im August beförderte die ÖVP den bisherigen Chefproducer Roland Weißmann zum Alleingeschäftsführer. Mit wenigen Wochen Abstand folgt nun ein Seiltanz ohne Netz in der öffentlichen Wahrnehmung: Die Gebühren werden neu festgesetzt. Im Raum steht eine Erhöhung um rund acht Prozent, auch wenn das noch niemand laut sagen will. Und auf dem Platz davor formiert sich das Publikum auf Social Media: „Das ist teurer als Netflix!“

Laut Gesetz muss der ORF alle fünf Jahre eine Gebührenanpassung vornehmen. Das kann (theoretisch) von der reinen Inflationsabgeltung bis zum Eingeständnis einer Überfinanzierung reichen. Genehmigt wird die für die Seherinnen und Seher verpflichtende Abgabe im Haus: Der Stiftungsrat als oberstes ORF-Gremium stimmt darüber ab. Ende des Genehmigungsprozesses über ein paar hundert Millionen.

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