GIS-Gebühren steigen bald: Wieviel will der ORF noch verlangen?

GIS-Gebühren steigen bald: Wieviel will der ORF noch verlangen?
Der ORF genehmigt sich ein höheres Entgelt und die Regierung überlegt, ob man künftig auch im Internet für ihn zahlen muss.

Alles wird teurer. Das gilt auch für den ORF. Zwei Neuerungen, die für die Haushalte von Belang sind, stehen in den kommenden Wochen an. Zunächst kommt da einmal die Erhöhung der Rundfunkgebühren auf die Seherinnen und Seher zu: Rund acht Prozent wird die Erhöhung ausmachen, hört man aus dem ORF. Genaue Zahlen gibt es offiziell noch nicht, aber der amtierende ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und sein designierter Nachfolger ab Jänner, Roland Weißmann, schrauben bereits an den Berechnungen. „Ich werde Anfang nächster Woche in enger Abstimmung mit meinem Nachfolger unseren Vorschlag den Stiftungsräten übermitteln“, sagt Wrabetz zum KURIER. „Ziel ist eine Gebühren-Anpassung erneut unter der kumulierten Inflationsrate seit der letzten vor fünf Jahren. Wir werden bei unserem Vorschlag zur Festsetzung, soweit es unternehmerisch zu verantworten ist, den gesetzlichen Spielraum nach unten ausreizen.“

Laut Prognose des Wirtschaftsforschungsinstitutes WIFO wird die Inflation in den kommenden fünf Jahren bei rund zehn Prozent liegen. Auch die Berechnungsgrundlage der Vergangenheit liegt beim selben Wert. ORF-intern will man dies um 20 Prozent unterbieten – eben die kolportierten acht Prozent.

Mehr Geld für den ORF? Das ruft die Politik auf den Plan. Kritik kommt etwa von der ÖVP. Mediensprecher Axel Melchior bezeichnet die Pläne als „völlig deplatziert. Denn damit beschert Wrabetz den ORF-Seherinnen und -Sehern kurz vor seinem Abgang deutlich spürbare und ungerechtfertigte Zusatzkosten.“ Ob und wie der mit einer von der ÖVP orchestrierten Mehrheit bestellte Alleingeschäftsführer Roland Weißmann sich dieser Auffassung anschließen wird, war nicht in Erfahrung zu bringen. Allerdings werden die öffentliche Debatte und die machtpolitischen Winkelzüge, die die Gebührenfrage begleiten, zu einer ersten Prüfung für ihn werden.

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