Trump als Symptom einer Krankheit der Demokratie

Trump als Symptom einer Krankheit der Demokratie
Der Machtrausch von Populisten wie Trump ist auch Ausdruck einer Demokratie, die ihre Institutionen nicht mehr ernst nimmt
Konrad Kramar

Konrad Kramar

Ein Mob, seltsam kostümiert, mit US-Flaggen und Schusswaffen gerüstet, randaliert durch die Gänge des US-Kongresses: Man muss die Tür in die Geschichte öffnen, um den Schrecken dieses bizarren Schauspiels aus dem Jänner 2021 zu begreifen. Denn was die Demonstranten da stürmten, war kein königliches Gefängnis wie die Bastille in Paris, kein Zarenpalast wie jener in St. Petersburg. Es ist der Sitz der gewählten Vertreter der US-Amerikaner, also genau jener Menschen, die da wutentbrannt durch das Kongressgebäude stürmten. Wie weit also hat sich eine Demokratie von sich selbst entfremdet, wenn eine ihrer Herzkammern heute als Symbol eines Systems betrachtet wird, das man mit Gewalt stürzen muss?

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