Sparefroh und Lebekind

Den Umgang mit Geld kann man Kindern beibringen: das System von Einnehmen, Ausgeben und Sparen ist den meisten schnell klar.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Zwei Brüder im engen Familienkreis: der eine ein kleiner Sparefroh, der jeden Euro in seine Handkassa legt. Ein für sein Alter kleines Vermögen gespart hat. Der andere, ältere: ein Lebekind, dem das Geld durch die Finger rinnt.

Beide haben von ihrem Vater die gleichen Botschaften fürs Leben mitbekommen: Bargeld ist Freiheit, Sparen ist wichtig. Und am Weltspartag (am 31.10.!) gehen sie alle gemeinsam in die Bank und zahlen auf ihre Sparbücher ein. Für später, für größere Ausgaben, die kommen, wenn die beiden volljährig sind.

Warum der Umgang der beiden Brüder mit Geld so völlig unterschiedlich ist, ist dem Vater unerklärlich. Eine Frage der Persönlichkeit, des Typs? Eine Frage der Bedürfnisse, weil der Kleinere noch nicht so viel braucht wie der Größere?

Wie auch immer: Kindern den Umgang mit Geld und Bargeld beizubringen, ist eine wichtige Aufgabe der Eltern. Ja, die Zinsen auf Sparbüchern sind seit vielen Jahren ganz unten.

Je früher man lernt zu sparen, desto besser

Trotzdem: Kinder sollen ihr eigenes Taschengeld bekommen, sollen das System von Einnehmen und Ausgeben verstehen und sollen früh erkennen, dass man auf etwas, das man haben möchte, auch hinsparen kann. Dass es vielleicht umso schöner ist, etwas nicht gleich zu bekommen, sondern es sich nach ein paar Wochen der Entbehrung und des Sparens selbst zu kaufen.

Vielleicht ist das ein zu nostalgischer Anspruch und in einer Welt der schnellen Bedürfnisbefriedigung auch nicht mehr zeitgemäß. Vielleicht aber ist es ganz anders: wer den Umgang mit Geld schon früh lernt, übt und ein Gefühl dafür bekommt, kümmert sich auch im Erwachsenenleben besser um seine Finanzen.

Das ist nämlich durchaus ein Problem in Niedrigzinszeiten: dass die meisten Österreicher ihr Geld praktisch unverzinst liegen lassen, nur 17 Prozent der Männer und sechs Prozent der Frauen Aktien haben.

Kommentare