Sommerloch

Sommerloch
Warum eine Siesta an heißen Tagen an den Wünschen der Arbeitnehmer klar vorbei geht.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Das Sommerloch bringt uns heuer nicht nur eine Berliner Löwin, sondern auch die Diskussion um eine Siesta an heißen Tagen. Abgesehen davon, dass die berühmte Siesta selbst in den dafür berühmten Ländern Spanien, Portugal und Italien kaum mehr existiert – weil das die vernetzte Wirtschaft nicht mehr zulässt –, darf man sich schon fragen, wie so ein Tag, in dem sich die Siesta quasi als Sommerloch mittendrin auftut, aussehen könnte.

Vielleicht mit einem Dienstbeginn um 8 Uhr und einer großen Pause von 12 bis 16 Uhr. In diesen vier Stunden könnte man nach Hause fahren, sich daheim hinlegen, hoffen, dass die daraus resultierende Lethargie nicht allzu schlimm wird, wieder in die Arbeit fahren und den Dienst wieder aufnehmen. Das wäre dann für weitere (rund) vier Stunden, man ist also zum Hauptabend jedenfalls nicht daheim. Wie das dann mit den Kindern und deren Betreuung funktioniert, ist fraglich. Aber es ist Sommer, da gibt es ohnehin kaum eine Betreuung.

Absurd ist das Sommerloch-Modell auch deshalb, weil es den Wünschen der Arbeitnehmer widerspricht. Die meisten wollen nicht zerrissen, sondern möglichst verdichtet arbeiten (lieber länger am Tag, aber weniger Tage in der Woche), wollen früh fertig sein (und lieber zeitig beginnen), und insgesamt weniger arbeiten. Am liebsten nur 35 Stunden – bei Vollzeit-Lohn, versteht sich.

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