Schon wieder Lockdown: Der Druck war zu groß
Martina Salomon
19.11.21, 10:46Am Ende war angesichts der hohen Zahl an Infektionsfällen und Spitalspatienten der Druck Richtung Lockdown und auch Richtung Impfpflicht einfach zu groß. Die Hoffnung, dass die Welle langsam abebbt, erfüllte sich leider nicht. Das sind politische Entscheidungen, die extrem heikel und umstritten sind: Denn die Auswirkungen eines harten Lockdowns werden natürlich nicht sofort die Intensivstationen entlasten.
Und dass zwei- oder sogar dreifach Geimpfte (viele von ihnen testen sich regelmäßig) nun auch wieder für "maximal 20 Tage" eingeschränkt werden, erzeugt Wut, Enttäuschung und möglicherweise sogar Impfverdrossenheit. Man erinnere sich: Auch beim letzten Mal ging es nur um wenige Wochen. Daraus wurden dann viele Monate. Für Ungeimpfte gilt der Lockdown auch danach weiter.
Die Kollateralschäden werden (wieder einmal) riesig sein: Für die Individuen, für den Wintertourismus, für das Weihnachtsgeschäft. Die Impfpflicht ab Februar ist wahrscheinlich unumgänglich, wird aber den Riss, der durchs Land geht, weiter vertiefen. Irgendwann wollen wir auch die Frage beantwortet haben, warum gerade Österreich, eines der reichsten und medizinisch bestausgestatteten Länder so besonders schlecht mit der Pandemie zurande kommt.
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