Warum der Friedensnobelpreis den Iran beschämen muss

Narges Mohammadi, Friedensnobelpreisträgerin, Anwältin aus dem Iran
Zum zweiten Mal binnen 20 Jahren erhält eine iranische Menschenrechtsaktivistin den wichtigsten Preis der Welt - ein weiterer Beweis für die Grausamkeit des Mullah-Staates
Ingrid Steiner-Gashi

Ingrid Steiner-Gashi

Dass der Name Narges Mohammadi bisher nicht weltberühmt war, hat möglicherweise auch damit zu tun, dass die iranische Frauenrechtlerin und Menschenrechtsaktivistin so oft weggesperrt wurde. Dass die 51-Jährige zu so vielen Jahren Gefängnis verurteilt und mit – unfassbar! – insgesamt 154 Peitschenhieben nicht bestraft, sondern gefoltert wurde.

Derzeit verbüßt die diesjährige Trägerin des Friedensnobelpreises eine Haftstrafe in Teherans berüchtigtem Evin-Gefängnis. Ab sofort aber wird der Name der Anwältin weltweit Signalkraft erlangen:Narges Mohammadi steht symbolhaft für den Kampf für das Menschenrecht, eine freie Frau, selbstbestimmt zu sein. Ebenso steht ihr Name für den nicht einzuschüchternden Widerstand gegen jene Diktatoren, Menschenschinder, Ayatollahs, Kriegsherren, die den Menschen ihrer Länder ebendiese Freiheiten verwehren.

Der wichtigste Preis der Welt soll eine Würdigung für die unermüdliche Aktivistin sein, die den Kampf für sich und die zahllosen Frauen im Iran unter größten persönlichen Kosten und Schmerzen führt.

Für den Iran aber ist er eine Schande: Zum zweiten Mal binnen zwanzig Jahren wird nun nach Shirin Ebadi wieder eine Frau aus dem Mullah-Staat zur Preisträgerin gekürt. Ein letzter, trauriger Beweis dafür, dass die Machthaber im Iran seit Jahrzehnten mit größtmöglicher Grausamkeit Frieden und Freiheit seiner Bürgerinnen und Bürger abwürgen.

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