Hat die CO2-Steuer eigentlich Sinn?
PRO
Anfang Mai stellten Forscher des Analyseprojekts Climate Action Tracker eine Prognose vor: Die Erde wird sich bis Ende des Jahrhunderts um 2,4 Grad erwärmen, wenn alle bislang getroffenen Klimaschutzmaßnahmen so umgesetzt werden wie geplant.
2,4 Grad – das bedeutet extreme Hitzewellen, drei Dürremonate im Jahr in Mitteleuropa (!), Korallensterben, Sturmfluten, Überschwemmungen.
Wenn wir wollen, dass die Erde für nachfolgende Generationen noch bewohnbar ist, dann müssen wir handeln.
Soll sich die Erde um „nur“ 1,5 Grad erwärmen, bleibt uns nichts anderes übrig, als die CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren. Genau 6 Jahre 7 Monate und 4 Tage haben wir dafür noch Zeit.
Angesichts dessen, was auf dem Spiel steht und welch großen Zeitdruck es gibt, sollte sich die Frage nach der Notwendigkeit einer CO2-Steuer eigentlich gar nicht mehr stellen.
Dennoch sind die Menschen zurecht verunsichert. Wie sollen sich Privathaushalte neue Heizanlagen leisten? Wie wird verhindert, dass kleine Einkommen anteilsmäßig durch die CO2-Steuer stärker belastet werden? Welche Konsequenzen drohen für den Wirtschaftsstandort?
Auf einige dieser Fragen hat die Politik bereits Antworten gefunden. Förderungen sind geplant und ein Umverteilungssystem zugunsten jener, die klimafreundlich leben. Dass dabei alles gerecht abläuft, ist wohl eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.
Aber die Frage ist längst nicht mehr „Ob“, sondern „Wie“. Erfahrungswerte gibt es in großer Zahl. 14 EU-Staaten haben ja bereits eine CO2-Steuer, Schweden etwa seit 1990, mit steigenden Steuersätzen. Nach zwanzig Jahren hatte man dort den Ausstoß der schädlichen Gase um 27 Prozent verringert – während die Wirtschaftsleistung stieg.
Elisabeth Hofer ist Innenpolitik-Redakteurin.
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