Raumplanung: Österreichs Waldfläche wächst zwar, der Flächenverbrauch ist dennoch enorm. Gewerbe- und Shopping-Konglomerate auf der grünen Wiese, ein planlos wuchernder Speckgürtel, zu starke Verdichtung bei Neubauten (trotz des von den Grünen seit Jahren besetzten Planungsressorts in Wien) sind dafür verantwortlich. Ja, es ist angesichts hoher Grundstückspreise schwierig, Freiflächen einzuplanen. Dennoch ist das ökologischer, als später lächerliche Wanderbäume und Sprühnebelduschen für überhitzte Städter einzusetzen.
Industrie: Ist ja nett, Österreich zur Radfahrernation zu erklären, firmenmäßig sind wir aber ein „Autoland“. Zehntausende heimische Arbeitsplätze hängen von der – übrigens extrem innovativen – Autozulieferindustrie ab (daher ist das Schwächeln des europäischen Automarkts für uns auch so gefährlich). Alle Branchen suchen technische Fachkräfte, wir brauchen also dringend weniger, statt mehr Technik-Phobie.
Plastiksackerl: Seine Vermeidung ist in Österreich nicht mehr als ein PR-Gag. Hierzulande wird Plastik recycelt oder verbrannt und landet in keinen Weltmeeren. Wichtiger wäre, bei der Entwicklung von Alternativen international ganz vorne dabei zu sein. So schlecht sind wir darin nicht, die Agrana hat zum Beispiel bereits einen Bio-Kunststoff entwickelt.
Steuer: Klingt gut, muss für einen echten Lenkungseffekt die Benzinpreise aber (sozial abgefedert) stark verteuern, was wiederum den einträglichen österreichischen Tanktourismus beendet. Kostet uns Hunderte Millionen an Steuereinnahmen, ohne dem Klima etwas zu bringen, behübscht jedoch unsere Umweltbilanz und verhindert Strafzahlungen. Eine ökologische Steuerreform muss gut überlegt werden und darf jedenfalls nicht die viel zu hohe Steuerquote weiter steigen lassen.
Ja, mit Realitätssinn lassen sich Öko-Vorzeigeprojekte finden, die das Land auch ökonomisch weiterbringen. Aber eine einfache Übung wird es nicht.
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