Niki Lauda und die Mühen der Ebene

Die Formel-1-Legende muss sich jetzt als nachhaltiger Airline-Unternehmer beweisen.
Andrea Hodoschek

Andrea Hodoschek

Lauda gewann tatsächlich gegen zwei der größten europäischen Luftfahrtkonzerne.

von Andrea Hodoschek

über den Kauf von NIKI

Als ehemaliger Autorennfahrer sei er auf Herausforderungen konditioniert und trainiert, sagte Niki Lauda im Interview mit dem Sonntags-KURIER. Das stellte er jetzt eindrucksvoll unter Beweis. Im Übernahmekampf um die von ihm gegründete NIKI startete Lauda keineswegs aus der Poleposition. Zweimal hatte er bereits verloren. Doch mit der ihm eigenen Konsequenz und Beharrlichkeit ging er in einer dramatischen Verhandlungsnacht als Sieger über die Ziellinie. Lauda gewann tatsächlich das Rennen gegen zwei der größten europäischen Luftfahrtkonzerne.

Wie man eine Airline in die Höhe bringt, hat Lauda schon vorgemacht. Jetzt muss er beweisen, dass er eine Fluggesellschaft in einem beinharten internationalen Wettbewerb auch nachhaltig und langfristig in der Luft halten kann. Dazu gehört es nicht nur, kostengünstig zu fliegen und klug ein gutes Streckennetz aufzubauen, sondern auch die Mitarbeiter an Bord zu halten.

Schafft Lauda das, profitieren alle davon. Die Mitarbeiter, die bei einer österreichischen Airline mit dem Hub in Wien angestellt sind. Die Passagiere, die eine Alternative zur Übermacht des Lufthansa-Konzerns samt der Tochter AUA haben. Und die sich schon auf ein neues Konzept freuen können. Mit dem Leitspruch "Service is our sucess" und dem kreativen Caterer DO&CO seines Freundes Attila Dogudan war die Lauda Air international bekannt geworden. NIKI punktete mit günstigen Ticketpreisen. Der Flughafen Wien und der Wirtschaftsstandort profitieren, wenn es Lauda tatsächlich schafft, den Großteil der Flüge wieder ab Österreich zu starten.

Jetzt beginnen die Mühen der Ebene – wahrscheinlich ist das die noch größere Herausforderung.

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