Denn dahinter lässt sich blendend verstecken, dass sich in der gesamten Branche derzeit Milliardenwerte und Heilsversprechen in Luft auflösen. Meta, die Mutter von Facebook, ist nicht einmal mehr unter den Top-20-Firmen der USA; letztes Jahr war sie mehr als eine Billion Dollar wert, jetzt sind es 270 Milliarden. Mark Zuckerberg selbst ist um schlappe 71 Milliarden Dollar ärmer.
Wer noch mit Musk zum Mars fliegen will, sollte seine Gabe zur Risikoabschätzung vielleicht neu bewerten.
Von Jeff Bezos’ penisförmigen Raketenplänen hat man zuletzt wenig gehört. Dafür wurde der Sprachassistent Alexa zum Milliardengrab
Auch im Streaming-Fernsehen ist die Goldgräberstimmung längst vorbei: Disney muss den Ex-Chef zurückholen, weil dessen von ihm aufgebauter Nachfolger versucht hat, mit rosaroter Einfärbung Milliardenverluste beim Streaming schönzureden.
Amazons Prime Video will eine Milliarde Dollar in eine Serie über obskure Teile des „Herr der Ringe“-Universums stecken. Selbst als Fantasy-Fan muss man hier an Zauberei glauben, damit sich das je rechnet.
Eine angekündigte medizinische Tech-Sensation führte direkt ins Gefängnis. Die Smartphone-Innovation stagniert seit Jahren. Die nächsten Goldminen – künstliche Intelligenz, das Metaverse, echtes autonomes Fahren – sind Jahre bis Jahrzehnte entfernt.
Und die Konkurrenz aus China wird, trotz rigider Kontrollen durch das Regime, immer größer – Teenager lieben TikTok, nicht Instagram (und über Facebook lachen sie).
Macht ja nichts, könnte man sich denken. Das stimmt aber nur bedingt: Vieles aus dem Silicon Valley hat Milliarden damit gemacht, Gesellschaftsstrukturen zu kapern. Und dabei viel zerhaut: Den Werbemarkt für Medien, etwa; ebenso die gesellschaftliche und politische Auseinandersetzung und die Wehrhaftigkeit gegen böswillige Propaganda. Zeit, diese Bereiche wieder zurückzuerobern – und sie sich nicht ein zweites Mal aus der Hand nehmen zu lassen.
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