Das Experiment Babler ist gescheitert

Ein Mann in Anzug und Hemd blickt ernst in die Kamera.
Die SPÖ gehörte am Sonntag zu den Verlierern der Wahl. Das lag auch an ihrem Spitzenkandidaten.
Josef Gebhard

Josef Gebhard

Ich glaube, ich habe geliefert“, sagte Andreas Babler beim Wahlkampf-Finale der SPÖ. Das klang schon ein wenig danach, dass es nicht an ihm liege, wenn die SPÖ bei dieser Wahl nicht zulegt. Dass Babler sich in diesem Wahlkampf nicht bemüht hätte, wird ihm wohl keiner vorwerfen können, der einen seiner Auftritte gesehen hat. 

Doch beherzte Auftritte vor ein paar Fans, die man nicht überzeugen muss, reichen nicht. Babler, der vor eineinhalb Jahren nur knapp Hans Peter Doskozil im Kampf um die Parteispitze schlug, hat es nicht geschafft, die Partei hinter sich zu vereinen.

Das Experiment Babler ist gescheitert

Zu sehr hat er Genossen mit seinem in Zeiten einer Wirtschaftskrise gelinde gesagt unrealistischen Ideen verschreckt, zu unerfahren seine engen Mitstreiter, wenn es darum ging, die Partei professionell zu managen. Wie sonst wäre es möglich gewesen, dass die internen Querschüsse nicht einmal mitten im Wahlkampf aufhörten, bei dem es für die SPÖ um Sein oder Nichtsein ging? 

Es sind diese Faktoren, die für das rote Desaster verantwortlich sind. Und nicht die Medien, die – wie von der hyperventilierenden Babler-Fanbase behauptet – Babler wahlweise niedergeschrieben oder ignoriert hätten.
 

Klar ist: Das Experiment Babler ist gescheitert. Nur das Unvermögen seiner internen Gegner, eine Alterative zu finden, könnte ihn noch mittelfristig retten. 

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Enttäuschung bei der ÖVP, auch bei Sobotka und Brunner.

Enttäuschung bei der ÖVP: Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Finanzminister Magnus Brunner bei der Wahlparty in Wien

Alexander Van der Bellen bei einer Veranstaltung, im Hintergrund Schilder mit „Danke“.

Ernüchterung bei der ÖVP. Im Bild: Außenminister Alexander Schallenberg 

Politiker der FPÖ bedanken sich bei einer Veranstaltung mit „Danke“-Plakaten.

Ein historischer Tag für die FPÖ: Die Partei fuhr ihr bislang bestes Ergebnis ein. Im Bild: Christian Hafenecker und Michael Schnedlitz

Zwei Personen stehen vor einem grünen Wahlplakat.

Ihr historisches Wahlergebnis von 2019 konnten die Grünen - wie prognostiziert - nicht wiederholen. Die erste Foresight-Hochrechnung nahm man gelassen. Im Bild: Sozialminister Johannes Rauch und Stadträtin Judith Pühringer

Eine Gruppe von Menschen applaudiert und schaut erwartungsvoll nach oben.

Nach den ersten Hochrechnungen liegen die Neos bei 8,8 Prozent. Im Bild: Generalsekretär Douglas Hoyos, der Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr und Fraktionsführerin Stefanie Krisper

Eine Menschenmenge, darunter einige mit Anstecknadeln und Schildern mit der Aufschrift „Babler“.

Lange Gesichter bei der SPÖ: Die Partei fährt ihr historisch schlechtestes Ergebnis ein - was bedeutet das für Parteichef Andreas Babler?

Zwei Personen halten Schilder mit der Aufschrift „Mit Herz + Hirn“.

SPÖ-Geschäftsführer Klaus Seltenheim

Eine Menschenmenge hält Schilder mit der Aufschrift „Ohne Grüne kein Klimaschutz“.

Nationalratsabgeordnete Meri Disoski, Sozialminister Johannes Rauch und Stadträtin Judith Pühringer 

Ein Mann macht ein Selfie mit einer lächelnden Menschenmenge im Hintergrund.

Den Neos gelang ein leichtes Plus im Vergleich zu 2019. Wie geht es nun weiter? Für ein Selfie posieren Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr und Nationalratsabgeordneter Sepp Schellhorn

Zwei Männer schütteln sich die Hände, während sie in einem Raum sitzen.

Norbert Hofer und Burgenlands FPÖ-Chef Alexander Petschnig nach der ersten Hochrechnung in Eisenstadt 

Zwei Männer in Anzügen schütteln sich die Hände vor einem neutralen Hintergrund.

Wahlsieger Herbert Kickl (FPÖ) und Bundeskanzler Karl Nehammer am Sonntag in der Wahlzentrale im Parlament in Wien

Zwei Männer in Anzügen stehen hinter einem Tisch mit Mikrofonen und Wasserflaschen.

Werden wohl keine Koalitionspartner: Herbert Kickl (FPÖ) und Andreas Babler (SPÖ)

Eine Frau mit blonden, gewellten Haaren blickt zur Seite.

Der große Zuwachs blieb aus. Könnten die Neos trotzdem erstmals in eine Bundesregierung einziehen?

Zwei Männer in Anzügen sitzen nebeneinander vor einem gemusterten Hintergrund.

Lange Gesichter: Andreas Babler (SPÖ) und Werner Kogler (Grüne)

Fünf Personen stehen hinter Rednerpulten in einem eleganten Raum.

Beate Meinl-Reisinger (Neos), Karl Nehammer (ÖVP), Moderatorin Simone Stribl, Andreas Babler (SPÖ) und Werner Kogler (Grüne) am Sonntag in der Wahlzentrale im Parlament in Wien

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