Warum uns 2020 nicht nur das Corona-Virus eiskalt erwischt hat
2016 zum Beispiel wurden Topfen und Beere zum österreichischen Eis des Jahres auserwählt und 2019 „Tiramisu“ zum europäischen Eis des Jahres, 2020 war es „Erdbeerjoghurt“.
Alles solide Eissorten also. 2021 eskalierte die Situation: „Mozart“ und „Mantecado“ wurden zu den Eissorten des Jahres ernannt. Erstes eine Mischung aus Nougat (Hilfe!) und Pistazie, zweites eine Vermengung von Vanille-Creme, Orange und dunkler Schokolade. Vanille in Kombination mit Orange – ernsthaft?
2022 wurde es nicht besser. Die heimischen Eisproduzenten kürten „Schoko-Banane“ zum Eis des Jahres. Ein Mix, der schon als Süßigkeit kaum zu ertragen ist.
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Die europäische Sorte des Jahres war eine namens „Dolce Sinfonia“, eine Kombination aus Schokolade und Haselnuss. Was haben die europäischen Eisproduzenten eigentlich gegen Obst?
Aus den Fugen geraten
Und fällt Ihnen etwas auf? Mit Beginn der Pandemie ist das mit dem Eis völlig aus den Fugen geraten. Die These einer Kollegin dazu lautet: Weil das Leben während Corona an sich ja eher erlebnisbefreit war, wollten manche zumindest beim Eisessen einmal so richtig auf den Putz hauen.
Kürbiskernöl! Ziegenkäse! Birnen-Cookie-Eierlikör-Basilikum! Heidelbeer-Lavendel-Olivenöl-Aperol!
Ob sich das Erlebnis-Eisessen dauerhaft durchgesetzt hat, ist leider nicht bekannt. Die beliebtesten Eissorten 2016 waren Vanille, Erdbeere, Schokolade. 2017: Schokolade, Vanille, Erdbeere. 2018: Vanille, Erdbeere, Haselnuss. 2019: Vanille, Schokolade, Haselnuss. Und seitdem gibt es keine Umfrageergebnisse mehr.
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Das Eis das Jahres – in Österreich und Europa – heuer ist übrigens Apfelstrudel. Die österreichischen Eisproduzenten durften es ernennen. Aber wer will schon Bröckerl im Cremeeis, wenn man auch ein Zitronensorbet mit einer ganz normalen geilen Kugel Schokolade haben kann?
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