So schaut’s aus: Wenn die nur Uhudler ham, bleib’ i net daham

Ein Blick zurück aufs Weinjahr 2023: Trockenheit, Regen und feine Tropfen als Belohnung.
Alkohol ist nicht gleich Alkohol. Und trotzdem zahlt man in der Stadt viel mehr als am Land. Warum eigentlich?
Michael Pekovics

Michael Pekovics

So. Der Vergleich macht sicher: Alkohol am Land ist viel billiger als in der Stadt. So zuletzt gesehen bei einem Besuch im Südburgenland. Weißer Spritzer um unter 2 Euro, Jägermeister um 2,50 Euro, diverse Cocktail-Klassiker um weniger als 8 Euro. Von diesen Diskontpreisen können Städter, wie ich einer bin, nur träumen. Zwar wird auch im Burgenland schon hier und da Geld für Leitungswasser verlangt, vom Wiener Niveau ist man aber noch weit entfernt. 4,90 Euro hat dort letztens ein Soda-Zitron gekostet – 0,3 Liter versteht sich. Dafür wurden für ein Viertel Mineral-Zitron gleich mal 5,60 Euro einkassiert – auch nicht schlecht.

Ein. Eine derartige Preisgestaltung können sich burgenländische Gastronomen noch lange nicht erlauben. Vor allem jetzt nicht, wo es ja wieder jede Menge frisches Wasser im Neusiedler See gibt. Nicht, dass das kühle Nass im Glas von dort kommen würde – aber Angebot und Nachfrage eben, Sie wissen ja: Der Markt regelt das schon. Vielleicht sind die niedrigeren Preise ja genau damit erklärbar: Im Burgenland sitzt man beim Alkohol – zumindest was Wein betrifft – ja wirklich unmittelbar an der Quelle.

Wein. Und weil die in Pannonien über das ganze Jahr hinweg gar so schön sprudeln, wird auch getrunken, was der Heurige (und die eigene Verfassung) hergibt. Klassischer Geheimtipp seit Jahren: Uhudler. Zumindest in meinem Fall. Nur definitiv nicht in Wien. Da werden schon bis zu 8 Euro bezahlt – pro Achterl, nicht pro Flasche. Eine Preispolitik, die sich im Südburgenland so wohl niemals durchsetzen wird. Schon gar nicht beim traditionell immer sehr gut besuchten Uhudler-Frühlingsfest im Kellerviertel Heiligenbrunn am morgigen Samstag. Falls wir einander dort sehen: Ich gebe einen aus! Oder zwei. Kost’ ja nix.

KURIER-Redakteur Michael Pekovics kommentiert

Michael Pekovics ist Teamleiter des KURIERs im Burgenland.

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