Nur kein Ausrutscher

Nur kein Ausrutscher
Es kann doch nicht so schwierig sein. Vor einigen (wenigen) Jahren war doch elegantes Eislaufen auch kein Problem.
Katharina Salzer

Katharina Salzer

Vom Flip zum Hü-hüpf. Ein doppelter Rittberger, ein dreifacher Axel – das war es nie. Doch ein Flip schien in greifbarer Nähe. Vorwärts- und rückwärtsübersteigen und eine kleine Pirouette – das ging ohne Probleme. Früher. Seit ein paar Jahren steht eher die Frage im Vordergrund, wie überlebe ich die ersten Minuten auf der Eisfläche, ohne einen einfachen Purzelbaum hinzulegen. Folgende Abfolge macht es möglich: Ganz langsam die Bande auslassen, einen Schritt nach dem nächsten machen und gleiten, sich nicht von Jungen und Älteren irritieren lassen, für die ein Lutz kein Einrichtungshaus ist.

Pinguin-Neid. Ach ja: Vorher unbedingt die Freunde und Freundinnen wegschicken, die mit vermeintlich aufmunternden Worten zur Stelle sind. „Wird schon wieder. Na schau – geht doch.“ Ja, eh. Vorwärtsübersteigen wird schon werden. Rückwärts kann warten, zuerst wieder bremsen üben. Die ganz Kleinen halten sich an ihren Pinguin-Eislaufhilfen an – und schauen zufrieden aus. Ein wenig Neid schleicht sich ein. Gibt es die auch in größerer Ausführung für Erwachsene? Wenn man diese Frage nicht nur denkt, sondern auch laut stellt, kann es passieren, dass die Freunde komisch schauen (Sie sind übrigens bereits die dritte Runde gefahren, man selbst ist noch bei der ersten.).

Neuanfang. Also gut, den Pinguin braucht es nicht. Und auch als Erwachsene kann man Neues lernen oder wiedererlernen. Das vertritt beruhigenderweise auch die Entwicklungspsychologie. Es müssen ja keine waghalsigen Sprünge und Figuren sein, aber vielleicht wären ein paar Klavierstunden wieder nett. Es muss ja keiner zuhören, der nicht will – außer der Lehrer. Und der bekommt Geld dafür.

Nur kein Ausrutscher

Katharina Salzer

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