Köstlich, deliziös und schmackhaft. Aber niemals eines.
Wer hier aufmerksam mitliest, weiß: Vergangene Woche ging es um ein sprachliches „Best-of-Böse“.
Wörter, die der Österreicher so gar nicht mag und erst recht nicht in seiner Zeitung lesen will. Weder online, noch Print.
Wörter, die zwar deutsch sind, aber eben nicht österreichisch.
Und nein, das ist jetzt kein Bashing der Lieblingsnachbarn, das ist einfach eine Feststellung. Bevor ich wieder böse elektronische Briefe bekomme.
Weil das mit der Sprache ist so eine Sache. Sprache stiftet Identität. Noch viel mehr, sie gibt uns ein Gefühl der Zugehörigkeit. Da weiß das Gegenüber nach den ersten Sätzen: Hey, der versteht mich, der ist unter denselben Umständen aufgewachsen – also so rein vom Idiom her – der kann so verkehrt nicht sein. Und das wiederum schafft Vertrauen. Und gibt in weiterem Sinn Selbstbewusstsein und Stärke.
Ein Selbstbewusstsein, das offenbar besonders ein Wort zu pulverisieren vermag. Gegen das die genannten Wörter der vergangenen Woche: „Januar, Junge und Tüte“ nur ein Vorhof der Hölle sind. Dieses Wort lautet: lecker.
Leser Sch. ging sogar so weit, dass er, wenn er ein Rezept mit dem Wort „lecker“ entdeckt, es sofort gedanklich von der möglichen Kochliste streicht.
Leserin G. schickte ihrer Kolumnistin eine Liste mit Alternativen als Anhang. Von fein, über appetitlich, bis deliziös, köstlich oder wohlschmeckend. Nur, falls Sie Synonyme suchen.
Aber vielleicht sollte man es in der Causa „lecker“ einfach mit Otto Schenk halten. Der einmal in einem Programm zu Michael Niavarani meinte: „Lecker ist nur erlaubt, wenn man einen A....lecker näher bezeichnen will.“
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