Klein. Aber doch so wichtig

Klein. Aber doch so wichtig
Wir neigen dazu, sie als nichtig abzutun. Dabei sind die kleinen Aktivitäten zwischendurch meist so viel wichtiger als die großen Fitnesspläne.
Laila Docekal

Laila Docekal

Meine erste große Lektion dazu erteilte mir das Leben beim Verfassen meiner Diplomarbeit: Ich hatte unzählige Stunden vertieft in den PC verbracht – als ich endlich fertig war, hätte mir die Last von den Schultern fallen sollen. Die hatte ich in dieser Zeit aber so wenig bewegt, dass sie sich zusammen mit meinem Nacken komplett verkrampft haben und so schaffte ich es nur mithilfe von Schmerzmitteln und Halskrause zum Buchbinder.

Die zweite Lektion erfuhr ich über meine Freundin S.: Im Rahmen ihres Jobs hatte sie Stunden über Stunden am PC verbracht. Ohne Pausen, selbst ohne sich etwas zu trinken oder zu essen zu holen. Aufgrund ihres jungen Alters und ihrer schlanken Statur ging das lange gut, doch auch da gibt es Grenzen: Sie bekam plötzlich Schmerzen in einem Bein, ignorierte diese, bis sie schließlich ohnmächtig wurde. Nur knapp entging sie im unverdächtigen Alter von 34 Jahren einem Schlaganfall durch eine Thrombose. Kleine Pausen, in denen sie aufsteht und sich etwas zu trinken holt, hätten ihr diesen Schrecken erspart.

Erst unlängst hat eine Studie bestätigt, wie wirkungsvoll es ist, wenn man sich bei Bürotätigkeiten jede halbe Stunde etwas bewegt: Drei Minuten Herumgehen oder Stiegensteigen waren schon ausreichend, um messbare Unterschiede im Cholesterin- und Blutzuckerspiegel zu erreichen. Ganz zu schweigen vom Rücken, der es einem mit weniger Schmerzen dankt, wenn er Pausen von der starren Bürohaltung bekommt.

Unterschätzen Sie nie die Kraft der vielen kleinen Aktivitäten zwischendurch – sie können große Effekte haben.

laila.docekal@kurier.at

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