Von Zeitungen zu Lektionen bei Laurel und Hardy

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Die Causa Fitzel-Klopapier hat bei etlichen Lesern und Leserinnen Kindheitserinnerungen geweckt.
Laila Docekal

Laila Docekal

Ich habe ja kaum gewagt, es zu hoffen, aber es ist tatsächlich passiert: Nach meiner Kolumne über das Fitzel-Klopapier hat sich ein Spezialist in der Causa bei mir gemeldet – nämlich einer, der sich auch über diesen „Schmarrn“, wie er ihn nennt, ärgert. In Österreich wird so ein Papier, bei dem man ständig den Anfang suchen muss und nur ein dünnes Blättchen in die Hand bekommt, demnach nicht produziert, sondern billig aus dem Ausland eingekauft. Eigentlich wenig überraschend.

Herr B. hatte aber noch Interessantes zu berichten – er war seines Zeichens nämlich Qualitätsmanager der einzigen Klopapier-Produktionsstätte in Österreich und erzählt, dass eine Maschine in Pernitz (NÖ) den doppelten Bedarf von ganz Österreich herstellt. Da müsste man sich fast keine Sorgen um Hamsterkäufe bei der nächsten Pandemie machen. Allerdings wird dieses aus Altpapier hergestellt und davon gebe es in Österreich wiederum viel zu wenig – es muss massenweise importiert werden.

Bei anderen Lesern und Leserinnen wurden hingegen Kindheitserinnerungen geweckt. Herr P. ist ein 1939er Jahrgang und kannte als Bub nur zerlegtes Zeitungspapier – „mit einem 100er Nagel befestigt als WC-Rolle“. Letztere sah er erstmals in den US-Filmen mit Stan Laurel und Oliver Hardy. Frau St. ist eine Ecke jünger und vermisst das WC-Krepp aus ihrer Kindheit in den 50er Jahren. Bis in die 90er Jahre hat sie sich in Tschechien regelmäßig damit eingedeckt.

Das Ehepaar G. hat den rettenden Vorschlag: Die EU möge sich dieses leidigen Themas annehmen. Ich zitiere: „Die Bedürfnisse für die unkomplizierte Reinigung aller europäischen Hinterteile dürften ja so unterschiedlich nicht sein! Bei der Gurkenkrümmung oder bei den Präservativen wurden ja auch Normen gefunden.“ Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

laila.docekal@kurier.at

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