Kalte Luft, Rock für den Mann und ein Tipp mit Preisgarantie

Von Energiespartipps für Deppen über das Kurze-Hose-Verbot bis hin zur Renaissance der Tröpferlbäder.
Marco Weise

Marco Weise

Notfallplan hier, Sparplan dort. Derzeit wird man täglich mit Hiobsbotschaften befeuert. Dazu gibt es Tipps und Tricks, wie man das alles irgendwie überstehen soll: Wie spare ich Wasser, Energie, wie verhindere ich, dass mich meine nächste Strom- und Gas-Rechnung zum Weinen bringt, in den Privatkonkurs treibt usw. 100 Tipps hier, 100 Tipps dort. Am besten ist es, und das ist DER Tipp aller Tipps: Schalten Sie erst gar nichts ein – das Licht, die Waschmaschine, das Backrohr usw. Damit sind Sie preisgarantiert auf der sparsamsten Seite des Lebens unterwegs.

Bei manchen Energiesparempfehlungen, die einem aus diversen Kanälen zugetragen werden, frag’ ich mich ehrlich gesagt des Öfteren, ob einen die für blöd verkaufen wollen. Aber vielleicht irre ich mich, lebe in einer Blase und es wissen wirklich viele Menschen in diesem Land nicht, dass es, wenn Sie das Licht aufdrehen, Strom verbraucht. Es scheint sich auch noch nicht bei allen herumgesprochen zu haben, dass es nicht gerade energiesparend ist, wenn die Klimaanlage 24/7 für 21 Grad sorgt. Bei einer Außentemperatur von über 30 Grad reichen doch auch locker 25 Grad. Das hält man aus. Zur Not zieht man sich halt eine kurze Hose an. Was?! Das gehört sich im Büro nicht?! Okay, dann halt einen kurzen Rock. Wenn Lars Eidinger und Brad Pitt das machen, darf ich das auch.

Spannend auch die Frage, wie Wirtshäuser, Schwimmbäder, Muckibuden, Kinos, Theater und Wellnessoasen auf die steigenden Strom- und Gaspreise reagieren: Kostet das Wiener Schnitzel im Winter mehr als im Sommer? Geht man bald zum Wirt’n, wenn man sich aufwärmen möchte? Werden die Wiener Tröpferlbäder reanimiert, weil sich viele Menschen zu Hause keine warme Dusche mehr leisten können? Man kann über die aktuelle Zeit viel sagen, aber langweilig ist sie nicht …

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