Hurra! Es ist ein betrügerisches Kind

Hurra! Es ist ein betrügerisches Kind
Heute eine Mama-Kolumne. Die wahrscheinlich erste und letzte, die Sie von mir lesen werden
Anja Kröll

Anja Kröll

Ich bin Mama geworden. Das mag Sie etwas unvorbereitet treffen, aber glauben Sie mir, das hat es mich auch.

Dabei hätte ich die drei Kilo mehr auf der Waage eher dem Stressessen als einem Kind zugeschoben. Aber am vergangenen Donnerstag, um exakt 20.04 Uhr hat mich die frohe Kunde ereilt. Per SMS.

Da hat mir mein Kind – ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ein Mädchen oder Bub – nämlich per Kurznachricht mitgeteilt, dass es sein Handy verloren hat und dringend ein neues braucht. Für schlappe 2.800 Euro.

Dafür, dass ich bis 20.03 Uhr nicht einmal wusste, dass ich ein Kind habe, weiß ich seit 20.05 Uhr, dass ich offenbar ein sehr patschertes Kind habe. Und ich sage gleich: Von mir hat das Kind das nicht.

Aber bevor Sie mir nun Ihre alten Handys für das neue Kind schicken. Gemach. Denn besagtes Kind ist ein Betrüger. Es sitzt vermutlich irgendwo auf dieser Welt in einem Call Center und versucht die Masche mit dem verlorenen Handy bei sehr vielen Frauen. „Hallo Mama“-Trick heißt das Ganze. Kann man ja im Voraus nicht wissen, dass es Frauen mit knapp über 40 gibt, die keine Kinder haben.

Andererseits wäre so ein Betrüger-Kind ein idealer Anlass, um als Nicht-Mama die ganzen Baby-Geschenke, die man im Laufe seines Lebens an Freunde mit Kindern verteilt hat, zurückzubekommen. Man würde dann eine Party fürs betrügerische Kind veranstalten, jeder wirft einen Geldbetrag in ein Glas, und darf dafür eine Whatsapp zu Kennen-lernzwecken absenden. Das Kind will immerhin 2.800 Euro für sein neues Handy, da kann es sich ruhig ein wenig einbringen.

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