„Blue Monday“: Keine Angst vor dem traurigsten Tag des Jahres

Frau sitzt mit Kaffee am Fenster
Schuld am kollektiven Durchhänger ist nicht bloß ein diffuses, subjektives Bauchgefühl, sondern trockene Mathematik.

Julia Pfligl

Der Jänner zählt gemeinhin nicht unbedingt zu den Stars unter den Monaten. Der Weihnachtszauber ist verflogen, nasskaltes Grauwetter nistet sich in der Stadt ein und disziplinierte Freundinnen werfen einem ständig Sätze à la „Für mich keinen Wein, ich mache Dry January“ um die Ohren (hallo, schlechtes Gewissen).

Ein kleiner Trost: Schuld am kollektiven Durchhänger nach den Feiertagen ist nicht bloß ein diffuses, subjektives Bauchgefühl, sondern trockene Mathematik. Das behauptet der US-Psychologe Cliff Arnall, der mithilfe einer komplizierten Formel anhand von verschiedenen Variablen den traurigsten Tag des Jahres errechnet hat.

Der 17. Jänner

Bezieht man den Wochentag, das Wetter, die Distanz zu Weihnachten sowie die bereits angehäuften Jahresschulden und -kilos mit ein, fällt dieser auf den dritten Montag des Jahres – heuer also auf den 17. Jänner. (Vielleicht sollte er schön langsam die Saisonalität des Coronavirus und eine Lockdown-Wahrscheinlichkeitsvariable ergänzen.) Auch Neujahrsvorsätze spielen eine Rolle: Drei Wochen nach Silvester werden die ersten nämlich schon wieder über Bord geworfen (also außer von den disziplinierten Freundinnen, die im Jänner zu einer Art veganer Marie Kondo mutieren).

Amerikaner nennen das globale Depri-Datum „Blue Monday“, weil „blue“ im Englischen nicht nur für die Farbe Blau, sondern auch für „traurig“ oder „deprimiert“ steht.

Mit diesem Wissen kann man den Blue Monday jedoch austricksen, etwa, indem man an diesem Tag eine Reise (ins Blaue?) plant oder Freundinnen zu einem (antialkoholischen) Umtrunk trifft. Oder dem einen oder anderen Vorsatz doch noch eine Chance gibt.

Sehen wir es positiv: Ab kommender Woche kann es nur noch bergaufgehen. Und dann bleiben immer noch 348 Tage, die richtig super werden können.

Kommentare