Mehr Transparenz
Das ist schlicht ein Schwindel mit Hilfsgeldern, die den ärmsten Menschen zu Gute kommen sollten.
Die grüne Spitzenkandidatin Lunacek und ÖVP-Chef Kurz kamen sich im ORF-Duell massiv in die Quere: Lunacek warf Kurz vor, auf seiner Website eine Grafik zu zeigen, bei der die Länder mit den höchsten Entwicklungshilfeleistungen gestrichen worden sind. Österreich, das im Mittelfeld liegt, steht durch diese Manipulation optisch besser da. Einen Ländervergleich so darzustellen ist nicht seriös. Lunacek sprach von Manipulation, und das zu Recht. Das ist schlicht ein Schwindel mit Hilfsgeldern, die den ärmsten Menschen zu Gute kommen sollten. Globales Bewusstsein schaut anders aus.
Abgesehen von der Grafik lohnt es sich, die Qualität der bilateralen Entwicklungshilfe Österreichs unter die Lupe zu nehmen. Außenminister Kurz hat zwar die Verdoppelung von 77 Millionen (2016) auf 154 bis zum Jahr 2021 versprochen, aber Garantie ist das keine. Die Frage ist außerdem, wer das Geld wirklich bekommt. Faktum ist, dass Mittel in die Entwicklungshilfe hineingerechnet werden (Studienplatzfinanzierung, Exportförderungen, Flüchtlingsbetreuung), die den Terminus Entwicklungshilfe wohl überinterpretieren. Ein christdemokratischer Politiker wie Kurz sollte mehr Ehrlichkeit bei der Entwicklungshilfe zeigen.
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