Medikamentenverkauf: Eine bittere Pille für Drogeriemärkte

Die Betreiberinnen zweier eingessener Apotheken legten gegen die neue Konkurrenz Beschwerde ein
Rezeptfreie Medikamente gibt es in Österreich auch weiterhin nur in Apotheken zu kaufen.
Robert Kleedorfer

Robert Kleedorfer

Auch im dritten Anlauf ist die Drogeriekette dm vor dem Verfassungsgerichtshof gescheitert. Sie wollte auch rezeptfreie Medikamente verkaufen und damit das Monopol der Apotheken auf diesem Gebiet brechen. Wieder nichts.

Dabei hatte das Unternehmen dieses Mal wirklich scheinbar Brauchbares im Gepäck. Eine Studie der Bundeswettbewerbsbehörde, die sich mehr Wettbewerb im Sinne der Konsumenten auf dem Gebiet gewünscht hat, sollte das entscheidende Argument liefern. Doch an den Höchstrichtern perlte dieses ab.

Dabei wäre für eine Marktöffnung höchste Zeit. In vielen anderen Ländern - auch in Europa - funktioniert der Verkauf problemlos. Und die Kunden ersparen sich tatsächlich Geld. Hinzu kommt, dass in Zeiten des Internet das Aufrechterhalten von Monopolen immer schlechter funktioniert.

Unterm Strich werden ausländische Versand-Apotheken profitieren, wo es ebenfalls keine Beratung gibt. Und möglicherweise Kunden Betrügern auf den Leim gehen, die gefäschte Medikamente verkaufen. Das werden nicht immer zwingend Potenzmittelchen sein. Hier müssen sich die Apotheken mehr einfallen lassen als Werben mit Sicherheit und Beratung (bei oft genutzten rezeptfreien Medikamenten ohnehin meist entbehrlich). Wie wärs auch mit günstigeren Preisen?

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