Twitter-Exit ist nicht genug: Das Problem der Social Media geht viel tiefer

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Heimische Medienmacher verlassen Twitter. Zu Recht, die Plattform ist toxisch. Aber die Demokratie darf sich nicht weiter von den Sozialen Medien kapern lassen - egal, welchen.
Georg Leyrer

Georg Leyrer

Die Hölle, das sind die anderen. Um auf diesen Gedanken zu kommen, hätte es keine sozialen Medien gebraucht, selbst wenn die Plattformen diese Weltsicht auf eindrückliche Weise belegen. Ursprünglich waren ja Twitter & Co. nur als Entertainment gemeint (bzw. dem Gelddrucken gewidmet) – nichts in der Geschichte ist aber so zielgenau dafür geeignet, die Menschen aufeinander zornig zu machen. Der erstaunliche, auf bittere Art auch lustige Effekt daran ist: Jeder sitzt davor und denkt sich, er sei normal geblieben – und alle anderen seien verrückte Extremisten.

Das wäre egal, wenn die Sozialen Medien so etwas wie ein schmutziges Hobby wären, das man, etwas verschämt, in der Freizeit praktiziert. Sie sind aber leider viel mehr als das, da sie von Medien, Politik, Wirtschaft und Teilen der Bevölkerung mit einem öffentlichen Diskursraum verwechselt werden. 

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