Wegen Elon Musk: Der "Guardian" verabschiedet sich von X
Die britische Zeitung The Guardian hat angekündigt, ihre offiziellen X- (ehemals Twitter-) Accounts nicht mehr zu nutzen. Grund für diesen Schritt ist die als problematisch empfundene Entwicklung der Plattform unter ihrem neuen Eigentümer Elon Musk.
"Toxische Plattform"
Die Redaktion erklärte, dass X mittlerweile eine "toxische Medienplattform" sei, die Musk dazu benutze, "den politischen Diskurs zu beeinflussen". Besonders im Zusammenhang mit dem derzeitigen US-Präsidentschaftswahlkampf seien diese Bedenken erneut deutlich geworden.
Rechtsexterme und frauenfeindliche Inhalte
Die Redaktion des Guardian betonte, dass auf X häufig verstörende Inhalte wie rechtsextreme Verschwörungstheorien und rassistische Botschaften verbreitet würden. Musk habe es auch ermöglicht, dass zuvor gesperrte Accounts von Rechtsextremen, Frauenfeinden und Verschwörungstheoretikern wieder aktiviert wurden.
80 Accounts werden eingestellt
Der Guardian hat über 80 Accounts auf X mit rund 27 Millionen Followern. Alle Accounts seien betroffen und werden demnach eingestellt. Dennoch betont die Zeitung, dass X für die Förderung der eigenen journalistischen Arbeit mittlerweile eine untergeordnete Rolle spiele. Einzelne Journalisten dürfen ihre eigenen Accounts weiterhin verwenden. So hat beispielsweise die politische Chefkorrespondentin Pippa Crerar angekündigt, ihre Arbeit auf X zunächst fortzusetzen.
Elon Musk ergattert Job im Weißen Haus
Nur wenige Stunden vor der Guardian-Ankündigung wurde bekannt, dass Elon Musk dem zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump bei der Kürzung der Regierungsausgaben helfen soll. Diese enge Verbindung mit Trump und seine öffentlichen Äußerungen, wie die Kritik an der NGO Sea Watch, die er als "kriminelle Organisation" bezeichnete, lassen weitere Fragen zur Neutralität von X und Musks Einfluss auf die Plattform aufkommen.
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