Putins Drohungen wirken milder, aber keinesfalls ungefährlicher

Putins Drohungen wirken milder, aber keinesfalls ungefährlicher
Auch wenn Wladimir Putin in seiner Rede an die russische Nation wenig Neues erzählt – man sollte seine Botschaften besser weiter ernst nehmen.
Ingrid Steiner-Gashi

Ingrid Steiner-Gashi

Alles schon einmal gehört: „Die nuklearen Kräfte Russlands sind jederzeit einsatzfähig.“ Oder: „Der Westen schafft die reale Gefahr eines Konflikts mit dem Einsatz von Atomwaffen, was die Auslöschung der Zivilisation bedeutet.“ Da ist er also wieder, Wladimir Putin, wie er die Atombombenkeule schwingt.

Seine – von der russischen Verfassung vorgeschriebene, jährlich abzuhaltende – Rede an die Nation bot den idealen Rahmen dafür: dem Westen sowie der NATO zu drohen und sich selbst als Opfer darzustellen. Ein Opfer, das sich nötigenfalls mit allen Mitteln wehren muss, und sei es mit dem nuklearen Schrecken.

Verwirrung und Sorgen im feindlichen Westen zu schüren, das war schon immer das Ziel des ehemaligen KGB-Chefs Putin. Durchaus mit Erfolg. Keine von Menschenhand verursachte Katastrophe löst mehr Ängste aus als ein möglicher Atomkrieg.

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