"Pilger der Hoffnung": Das Heilige Jahr als Chance für die Kirche
Es waren Bilder von ikonischer Wucht: der greise Pontifex im Rollstuhl, der an die sogenannte Heilige Pforte von St. Peter klopft, worauf sich die schweren Bronzeflügel öffnen und Franziskus in die Basilika geschoben wird, um dann die Christmette zu feiern. Ein Vergleich mit Weihnachten 1999 drängt sich auf: Auch der damalige Papst, Johannes Paul II., war schon von Alter und Krankheit gezeichnet, als er das Heilige Jahr 2000 einläutete.
Die vielfältige Symbolik des Öffnens einer – ansonsten zugemauerten – Türe erklärt sich von selbst, auch und gerade im christlichen Kontext. Dass Papst Franziskus am Stephanitag noch eine „Heilige Pforte“ in einem römischen Gefängnis persönlich öffnete, verdeutlicht, dass dieser Akt keine vom Leben abgehobene zeremonielle Handlung ist, sondern seinen Sitz im wirklichen Leben der Menschen hat – und eben auch jener, die, sei es selbst verschuldet oder nicht, aus der Bahn geworfen wurden.
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