Frankreich wählt, Putin gefällt das

Frankreich wählt, Putin gefällt das
Die Frankreich-Wahl wird Europa massiv verändern, zur Freude des Kreml. Und es wird nicht die letzte tektonische Verschiebung sein.
Evelyn Peternel

Evelyn Peternel

„Belgisches Roulette“ nannte Daniel Cohn-Bendit das, was Emmanuel Macron gerade tut. Eine Neuwahl nach einer massiven Wahlschlappe auszurufen, weil man glaubt, der Wähler habe sich „geirrt“, das sei „wie das Spiel mit einem Revolver mit sechs Kugeln – nicht mit nur einer, wie bei den Russen“, sagte der deutsch-französische Alt-68er.

Der Vergleich passt, in vielfacher Hinsicht. Vor sieben Jahren war Macron vollmundig mit dem Ziel angetreten, die extremen Rechten zu verhindern. Jetzt hat seine beispiellose Selbstüberschätzung dazu geführt, dass Marine Le Pens Rassemblement National (RN) kurz vor der Machtübernahme steht: Beim zweiten Wahlgang am Sonntag könnten die Rechten die Absolute erreichen, allenfalls mit Rückendeckung der Konservativen regieren. Macron selbst hingegen wird wohl bis 2027 ein Dasein als lahme Ente im Élysée-Palast fristen.

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