Die EU sollte nicht Orbáns Spiel spielen

Die EU sollte nicht Orbáns Spiel spielen
Die Ausritte des ungarischen Premiers jetzt mit einem Boykott von Ungarns Ratsvorsitz zu beantworten, bestärkt ihn nur in seiner Rolle.
Konrad Kramar

Konrad Kramar

Zuerst war es nur diplomatisches Gemauschel, nun aber hat sich die EU-Spitze zu einem politischen Kraftakt aufgerafft – oder soll man sagen: zu einem populistischen Kraftakt? 

Der Ratsvorsitz in der EU, den Ungarn gerade übernommen hat, soll von nun an boykottiert werden, indem man keine EU-Spitzenvertreter zu Gipfeln und Konferenzen schickt. Ein Vorgehen, das außer Schlagzeilen und politischem Applaus für Ursula von der Leyen nichts Sinnvolles produziert. 

Ungarns Ratsvorsitz wird auf diese Weise zu einer weitgehend inhaltsleeren Formalität produziert und verschafft Europa das, was es in Zeiten wie diesen am allerwenigsten brauchen kann: Stillstand und interne Rangeleien.

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