Dein mechanischer Freund und Helfer

Jaja, die Technik: Einer von Südkoreas vielen Robotern.
Christoph Geiler

Christoph Geiler

In keinem Land der Welt gibt es mehr Roboter als in Südkorea. Nicht immer wird den Menschen das Leben dadurch erleichtert.

von Christoph Geiler

über kurioses Südkorea

Wen bei Olympia der Durst plagt, der braucht nur kurz einmal mit dem Finger zu schnippen. Und schon eilt Rettung herbei in Person eines hilfsbereiten Gesellen, den man sich auch in den eigenen Wänden gut als Wasserträger vorstellen könnte.

Dein mechanischer Freund und Helfer

Bis direkt vor die Füße wird die Flasche von einem Roboter geliefert, ohne Widerspruch, und natürlich muss an dieser Stelle auch lobend erwähnt werden, dass das Trinkgeld ins Wasser fällt. In der Hinsicht ist der mobile Wasserspender ähnlich gestrickt wie der riesige Saugroboter, der durch das Pressezentrum flitzt und die enervierenden Geräusche durch den Singsang einer koreanischen Frauenstimme übertönt. Er kostet den Beobachter maximal ein Schmunzeln.

Dein mechanischer Freund und Helfer
Jaja, die Technik: Einer von Südkoreas vielen Robotern.

Schon am ersten Tag in PyeongChang wird dem ungläubigen Österreicher vor Augen geführt: Was die Technik betrifft, ist dieses Südkorea ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Nicht umsonst haben die Südkoreaner die höchste Roboter-Dichte der Welt, auf 10.000 Arbeitskräfte kommen mehr als 500 Helferlein, die hier den Menschen das Leben erleichtern. Oder erschweren, je nachdem.

Aufgesaugt

Südkoreanische Zeitungen berichten jedenfalls immer wieder von Geschehnissen, bei denen die moderne Technik die Menschen von heute austrickst oder ihnen übel mitspielt. Da gab es zum Beispiel eine Südkoreanerin, die am Boden schlief und dabei versehentlich in die Fänge ihres Saugroboters geriet, weil dieser ihre Haare mit einem Haufen Schmutz verwechselte. Erst die Feuerwehr konnte die 52-Jährige aus ihrer misslichen Lage befreien.

Es handelte sich dabei um echte Feuerwehrmänner, mit Helmen auf dem Köpfen, so wie wir sie kennen. Auch das muss in Südkorea erwähnt werden, denn es gibt mittlerweile schon genug Roboter, die auch wertvolle Dienste am Staat leisten.

Seit einiger Zeit ersetzt eine hochtechnologisierte Sicherheitsmaschine die Soldaten und kontrolliert einen Grenzabschnitt zu Nordkorea.

Im Gefängnis Pohang wurden die Häftlinge bereits im Jahr 2012 von Robotern überwacht. Die elektronischen Wärter sind darauf programmiert, in Gängen zu patrouillieren und ungewöhnliches oder gewalttätiges Verhalten der Insassen zu melden.

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Eine andere technische Errungenschaft aus Südkorea könnte wiederum bei diesen Olympischen Winterspielen in PyeongChang nun von großem Nutzen sein.

Angefeuert

Dann nämlich, wenn die Fans ausbleiben und in den Stadien keine rechte Olympia-Stimmung aufkommen sollte. Die Hanwha Eagles, ein südkoreanisches Baseball-Team, das in der Vergangenheit häufig auf dem letzten Platz gelandet war und unter mangelndem Zuschauer-Interesse litt, installierte als erste Mannschaft im eigenen Stadion Fan-Roboter.

Drei Reihen der Arena sind seither belegt mit den Technologie-Tifosi, die per Knopfdruck jubeln, singen oder über ihre hochauflösenden LED-Anzeigen Botschaften versenden können.

Und noch einen kleinen Vorteil hat die Sache: Feuerzeuge werfen die Roboter-Fans auch nicht.

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