Na, gute Nacht!
Europa verliert als Industriestandort an Bedeutung – siehe Österreich.
Lenzing verlagert noch mehr Produktion nach Asien, die Voest zieht es nach Texas. Fernost lockt mit billiger Produktion und boomenden Märkten, die USA mit niedrigen Steuern und günstiger Energie. Was nun? Niemand kann wollen, dass Europa Dumpinglöhne einführt, um produzierende Unternehmen zu halten. Die Erzeugung simpler Produkte wird man kaum mehr zurückholen können. Umso mehr müssen Länder wie Österreich eine Zukunftsvision entwickeln (die Regierungsbildung böte sich dazu an). Dazu gehört, etwas gegen die postmoderne Wirtschafts- und Industriefeindlichkeit zu unternehmen. Dazu müsste auch eine noch aktivere Ansiedelungspolitik zählen, anstatt Firmen mit bürokratischen Schikanen, überzogenen Umweltauflagen und endlosen Steuerdiskussionen zu vertreiben.
Auch im Bildungswesen soll ruhig einiges, das gelehrt wird, auf seinen Nutzen überprüft werden. Hierzulande ist die Gefahr ja gering, dass Schulen und Unis rein ökonomischen Interessen unterworfen werden. In Sachen Umwelttechnologie zum Beispiel könnte Österreich auf seinen guten Ruf aufbauen: Fördern wir Ausbildungen dafür, bilden wir Cluster, erleichtern wir die Gründung von Start-ups. Wenn sich die Vision aber darin erschöpft, Autos (und irgendwann auch die Autoindustrie) zu vertreiben, wird der Standort bald tatsächlich „abgesandelt“ sein.
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